Swing States - Umkämpfte Staaten bei US-Wahlen

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Infografik Nr. 855229

„Swing States“ sind US-Bundesstaaten, bei denen sich nicht eindeutig prognostizieren lässt, für welchen Präsidentschaftskandidaten sie mehrheitlich stimmen. Erfahren Sie mehr!

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In den USA werden als „Swing States“ jene Staaten bezeichnet, die bei Präsidentschaftswahlen nicht verlässlich für die eine oder andere Partei stimmen. In Wahlkämpfen werden solche Staaten besonders umworben, denn dort müssen die Parteien entweder um ihre Mehrheit bangen oder sie können hoffen, den Staat von der gegnerischen Partei auf die eigene Seite zu ziehen. Um einen Staat zu gewinnen ist es egal, wie knapp das Ergebnis ist: Im Mehrheitswahlsystem fallen dem siegreichen Kandidaten nach dem Prinzip „the winner takes it all“ sämtliche Wahlmännerstimmen eines Staates zu. Die Definition eines Swing State ist nicht ganz präzise festzumachen. Als Kriterium kommt einerseits das frühere Wahlverhalten eines Staates in Betracht: Wenn ein Staat in der Vergangenheit wechselweise an die Republikaner und an die Demokraten fiel, qualifiziert er sich als Swing State. Ein weiteres Kriterium ist ein knappes Ergebnis: Wenn die überlegene Partei nur mit geringem Vorsprung gewonnen hat, lässt sich das Ergebnis bei der nächsten Wahl vielleicht „drehen“. Und natürlich kann ein Staat, der über viele Jahre stabil für eine Partei votiert hat, aufgrund verschiedenster Einflüsse – soziale, demografische, politische usw. – auf einmal seine Präferenz wechseln. Welche Staaten zu den Swing States zählen, variiert also im Zeitverlauf.

Betrachtet man die Präsidentschaftswahlen von 2020 und legt als Kriterium ein knappes Ergebnis an, bei dem die überlegene Partei mit weniger als 5 Prozentpunkten Vorsprung gewann, ergeben sich insgesamt sieben Swing States – deutlich weniger als noch 2016, als die Wahl in zwölf Staaten knapp ausfiel. Zu den wichtigsten zählt nach wie vor das bevölkerungsstarke Florida mit seiner entsprechend hohen Zahl an Wahlmännern (29). Florida war schon länger als Swing State bekannt. In den Präsidentschaftswahlen der Jahre 2000 und 2004 fiel es an den Republikaner George W. Bush, aber 2008 und 2012 holte der Demokrat Barack Obama die Wählermehrheit im „Sunshine State“. Bei den Wahlen der Jahre 2016 und 2020 wählte Florida wieder republikanisch. Zu den neueren Swing States zählen Wisconsin, Michigan und Pennsylvania: Diese Staaten im Industriegürtel um die Großen Seen hatten seit 1992 immer demokratische Kandidaten gewählt, waren aber 2016 überraschend und äußerst knapp an den Republikaner Donald Trump gefallen, der damit geworben hatte, die Stahl- und Kohleindustrie wiederzubeleben. 2020 gingen die drei Staaten wieder an die Demokraten, aber erneut knapp. Schon allein dieser Verlust hätte Trumps Niederlage besiegelt; der demokratische Kandidat Joe Biden gewann aber außerdem noch Arizona und, Georgia, das zuletzt 1992 demokratisch gewählt hatte. Weil das Ergebnis so knapp ausfiel, wurde erneut ausgezählt, und Trumps Anwälte erreichten gar eine dritte Neuzählung. Am Ergebnis änderte das nichts.

Ausgabe: 02/2021
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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