Die Weimarer Republik 1919-1933

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Infografik Nr. 051985

Die in der Weimarer Republik verwirklichte erste deutsche Demokratie stand von Beginn an auf unsicheren Beinen. Die Misere der Republik wurde noch vertieft durch schwere soziale und wirtschaftliche Belastungen sowie durch schwache Institutionen: Das Wahlrecht begünstigte die Zersplitterung der Parteien, und die Verfassung ermöglichte ein Regieren am Parlament vorbei mit Hilfe präsidialer Notverordnungen.

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Die in der Weimarer Republik verwirklichte erste deutsche Demokratie stand von Beginn an auf unsicheren Beinen. Auf ihr lastete der Versailler Vertrag, der Deutschland die alleinige Schuld am Ersten Weltkrieg zuschrieb und Gebietsverluste, Souveränitätsbeschränkungen und Reparationsleistungen nach sich zog. Angefeindet wurde die Republik von Linksradikalen, die eine Räterepublik nach sowjetischem Vorbild anstrebten, und von Rechtsradikalen, die den Gründern der Republik vorwarfen, mit der Revolution von 1918 das deutsche Heer von hinten „erdolcht“ zu haben; ihre extremsten Vertreter nahmen sich ab 1922 den Faschismus des italienischen Diktators Benito Mussolini zum Vorbild. Die Misere der Republik wurde noch vertieft durch schwere soziale und wirtschaftliche Belastungen sowie durch schwache Institutionen: Das Wahlrecht begünstigte die Zersplitterung der Parteien, und die Verfassung ermöglichte ein Regieren am Parlament vorbei mit Hilfe präsidialer Notverordnungen.

Nur wenige Wochen nach der Novemberrevolution von 1918 und dem Übergang zur Republik wurden Anfang 2019 die Wahlen zur verfassunggebenden Nationalversammlung abgehalten. Erstmals konnten auch Frauen wählen und gewählt werden. Nach den Jahren des Krieges trafen die Parteien, die zugleich geordnete Verhältnisse und entschlossene sozialpolitische Veränderungen versprachen, auf breite Zustimmung. Die SPD kam allein auf fast 38 % der Stimmen; in der „Weimarer Koalition“ bildete sie mit der linksliberalen DDP und dem Zentrum die Reichsregierung.  Doch schon in der Anfangszeit der Republik häuften sich innere Krisen (1919—23). Im „Kapp-Putsch“ versuchten rechtsradikale Kräfte, die Macht zu übernehmen. Als Reaktion darauf bildeten Kommunisten in Mitteldeutschland und dem Rheinland bewaffnete Verbände; es drohte ein Bürgerkrieg. Der Kapp-Putsch scheiterte, aber wegen der krisenhaften Lage wurde die erste Wahl des Reichstags auf den Juni 1920 vorgezogen. Dabei wandten sich viele Wähler von den Regierungsparteien ab. Auf der Rechten gewannen DNVP und DVP, auf der Linken die USPD hinzu. Die geschwächte SPD zog sich zurück, unterstützte aber eine Minderheitsregierung aus Zentrum, DDP und rechtsliberaler DVP. Noch stärker zum Zuge kamen die republikfeindlichen Kräfte von links und rechts bei den Wahlen im Mai 1924. Vorausgegangen war ein Krisenjahr, das die Republik – mit Ruhrbesetzung, Hitlerputsch, gefährlichen Unruhen, Inflation und Rezession – erneut an den Rand des Untergangs gebracht hatte. Doch es gelang, die Umsturzversuche niederzuschlagen und die Inflation durch eine Währungsreform einzudämmen. Und Frankreich zog sich, diplomatisch isoliert, aus dem Ruhrgebiet zurück.

Auf die krisengeschüttelte Frühzeit folgte eine innenpolitisch relativ stabile Phase (1924-29). Aber dann brachen am 25. Oktober 1929 an der New Yorker Börse die Aktienkurse ein. Die nun folgende Weltwirtschaftskrise schuf eine wesentliche Voraussetzung für den Aufstieg der NSDAP (1930—33).

Ausgabe: 03/2020
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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