Strom aus erneuerbaren Energien

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Infografik Nr. 370590

Erneuerbare oder regenerative Energien sind solche, die sich laufend ergänzen oder nachwachsen und somit praktisch unbegrenzt zur Verfügung stehen. Dazu gehören die nicht-biologischen Energiequellen wie Wind- und Wasserkraft, Gezeitenkraft, Erdwärme und Sonnenenergie und die biologischen wie Holz, Stroh und andere Energiepflanzen (Biomasse). Langfristig könnte mit ihrer Hilfe der Energiebedarf einer wachsenden Menschheit gedeckt werden, ließe sich der Bestand an Kohlenwasserstoffen schonen und die Energieverwertung insgesamt umweltverträglicher gestalten.

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Dem Energiehunger der industriellen Gesellschaften schienen lange keine Grenzen gesetzt. In den Ölkrisen der 1970er Jahre ging aber das blinde Vertrauen in die Unerschöpflichkeit der Energievorräte verloren. Darüber hinaus wurden die fossilen Energieträger Kohle und Mineralöl wegen ihrer schädlichen Auswirkungen auf die Luft und das Klima zunehmend kritisch gesehen. Da auch die Kernenergie wegen ihres Gefahrenpotenzials vielfach auf Widerstand stieß, richtete sich das Interesse mehr und mehr auf die Erschließung erneuerbarer Energien. Erneuerbare oder regenerative Energien sind solche, die sich laufend ergänzen oder nachwachsen und somit praktisch unbegrenzt zur Verfügung stehen. Dazu gehören die nicht-biologischen Energiequellen wie Wind- und Wasserkraft, Gezeitenkraft, Erdwärme und Sonnenenergie und die biologischen wie Holz, Stroh und andere Energiepflanzen (Biomasse). Langfristig könnte mit ihrer Hilfe der Energiebedarf einer wachsenden Menschheit gedeckt werden, ließe sich der Bestand an Kohlenwasserstoffen schonen und die Energieverwertung insgesamt umweltverträglicher gestalten.

Unter den erneuerbaren Energieträgern wird die Wasserkraft schon seit langem in größerem Umfang genutzt. Sie war schon vor dem Kohle- und Ölzeitalter eine der wichtigsten Energiequellen für mechanische Antriebe und hat ihre Bedeutung für die Stromerzeugung bis heute nicht verloren. Seit Mitte der 1990er Jahre entwickelte sich aber vor allem die Windenergie mit Riesenschritten; mittlerweile produziert Wind den Großteil des regenerativen Stroms. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch staatlich festgesetzte Mindestpreise und Abnahmeverpflichtungen für Ökostrom. Seit 2017 werden die Preise nicht mehr staatlich festgelegt, sondern über Ausschreibungen am Markt ermittelt. Ausgenommen sind Kleinanlagen mit einer Leistung bis zu 750 Kilowatt, um die Akteursvielfalt in der Photovoltaik zu erhalten. Die mehr als 1,6 Mio Photovoltaikanlagen stellten 2019 den zweitgrößten Anteil an der Ökostromerzeugung. Auch Bio-Energieträger (wie Biogas, Klärgas, Deponiegas, flüssige Biomasse oder thermisch verwertete Bio-Abfälle) tragen in wachsendem Umfang zur Stromproduktion bei.

Nach vorläufigen Daten der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik wurden in Deutschland 2019 bereits 242,6 Mrd Kilowattstunden Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen; das entsprach rund 40 % der Brutto-Stromerzeugung. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz legt den Zielpfad für den weiteren Ausbau der Ökostromerzeugung fest. Danach soll der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen bis 2035 auf 55-60 % und bis 2050 auf mindestens 80 % ansteigen.

Ausgabe: 03/2020
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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