Deutschlands wichtigste Exportgüter
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Infografik Nr. 390540
Stärker als die meisten anderen großen Industrieländer ist die Bundesrepublik Deutschland in den Welthandel integriert. Als rohstoffarmes Land ist sie auf die Einfuhr von Rohmaterialien und Vorprodukten angewiesen; im Gegenzug beliefert sie die Weltmärkte mit überwiegend industriellen Erzeugnissen. Umfang und Struktur des deutschen Außenhandels werden somit maßgeblich von der gewerblich-industriellen Wirtschaft und ihrer Leistungsfähigkeit bestimmt. 2020 entfielen allein 42 % der Ausfuhr auf Investitionsgüter (wie Fahrzeuge, Maschinen und Anlagen), 31 % auf Vorleistungsgüter (wie Stahl und chemische Grundstoffe) und weitere 17 % auf industrielle Konsumgüter. Auf der Einfuhrseite spielen Agrargüter, gewerbliche Rohstoffe und Energieträger naturgemäß eine wichtigere Rolle, aber auch dort schlägt sich die weltwirtschaftliche Arbeitsteilung in einem steigenden Anteil industrieller Fertigprodukte nieder. Im Export beruht die Stärke der deutschen Wirtschaft vor allem auf der Breite ihres Warensortiments, dem technologischen Entwicklungsstand ihrer Produkte und dem Service, den sie ihren Abnehmern im Ausland bieten kann (wie Planung, Beratung, Finanzierung, Montage, Reparaturen).
In der Rangfolge der wichtigsten Exportgüter stehen vier Produktgruppen im Vordergrund. Die typische Verteilung zeigte sich auch im Corona-Jahr 2020, bei insgesamt etwas verringertem Handelsvolumen. So standen ● Kraftwagen und Kraftwagenteile mit einem Ausfuhrwert von 187,1 Mrd € wie üblich an erster Stelle – ein Ergebnis der erfolgreichen Modellpolitik der deutschen Autohersteller und ihrer technischen Spitzenstellung im internationalen Wettbewerb. An zweiter Stelle folgten ● Maschinen und Anlagen mit einem Exportwert von 174,5 Mrd €. Diese sind besonders in den aufsteigenden Schwellenländern gefragt, denen sie helfen, ihre wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben. Auf dem dritten Rang lagen die ● Chemischen Erzeugnisse mit 111,3 Mrd €. Die Exporterzeugnisse der ● Elektroindustrie verteilen sich in der Statistik auf zwei Gütergruppen: Die eine umfasst u.a. Datenverarbeitungsgeräte, Telekommunikationstechnik, Unterhaltungselektronik und Messtechnik (109,5 Mrd €), die andere elektrische Ausrüstungen – von Motoren und Generatoren über Schaltungen und Kabel bis zu Haushaltsgeräten (85,2 Mrd €).
Zusammen lieferten die vier Schlüsselbranchen der deutschen Industrie dem Wert nach über die Hälfte (55 %) aller Exportgüter aus. Bedeutende Absatzerfolge auf dem Weltmarkt erzielten die deutschen Exporteure auch mit pharmazeutischen Produkten, mit Nahrungsmitteln, Metallen, Erzeugnissen der Flugzeug- und der Werftindustrie sowie mit Gummi- und Kunststoffwaren.
Ausgabe: | 04/2021 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |