Vermögensbilanz für Deutschland

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Vermögensbilanz für Deutschland

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Vermögensbilanz für Deutschland

Durch die beiden Weltkriege und die daraus folgenden Zerstörungen, Abtretungen, Reparationsverpflichtungen und Währungsreformen büßte Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einen Großteil seines gesamtwirtschaftlichen Vermögens ein. Seitdem hat die Bundesrepublik in Jahrzehnten friedlicher Entwicklung wieder beträchtliche Vermögensbestände aufgebaut. Um welche Werte es sich dabei handelt, ließ sich lange Zeit nur bruchstückhaft beantworten, zumal die Berechnung der Vermögensbestandteile zwischen Bundesbank (Geldvermögen) und Statistischem Bundesamt (Sachvermögen) aufgeteilt war. Heute liegen aber zusammengefasste Vermögensbilanzen für die Gesamtwirtschaft und die vier Sektoren der Volkswirtschaft (Private Haushalte, Staat, Produktionsunternehmen, Finanzielle Unternehmen) vor.

In den Vermögensbilanzen der einzelnen Sektoren werden die zum Ende eines Jahres bestehenden Vermögenswerte und Verbindlichkeiten erfasst. Die Vermögenswerte setzen sich zusammen aus Vermögensgütern und Forderungen. Die Vermögensgüter (auch als Sachvermögen bezeichnet) werden jeweils mit ihrem Zeitwert veranschlagt. Sie lassen sich aufgliedern in Anlagegüter und nichtproduzierte Güter (Grund und Boden). Unter dem Begriff Anlagegüter werden Ausrüstungen (Maschinen, Fahrzeuge, Produktionsanlagen usw.), Wohn- und Nichtwohnbauten, aber auch immaterielle Güter (Geistiges Eigentum) zusammengefasst. Zu den Forderungen (Geldvermögen) gehören u.a. Bargeld und Einlagen, Schuldverschreibungen, Kredite, Anteilsrechte und Ansprüche an Versicherungen. Setzt man davon die Verbindlichkeiten ab, ergibt sich das Reinvermögen jedes Sektors als Summe aus Sachvermögen und Nettogeldvermögen. Bestimmte Vermögenswerte (z.B. Wertsachen, Bodenschätze) sind wegen fehlender Datengrundlage noch nicht in den Vermögensbilanzen enthalten.

Werden die sektoralen Bilanzen zur gesamtwirtschaftlichen Vermögensbilanz zusammengefasst, heben sich inländische Forderungen und Verbindlichkeiten gegenseitig auf. Das gesamtwirtschaftliche Reinvermögen oder Volksvermögen ergibt sich somit aus dem inländischen Sachvermögen und dem Saldo der finanziellen Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber dem Ausland. In der Neuberechnung auf Grundlage des Europäischen Systems der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen 2010 (ESVG 2010) bezifferte es sich Ende 2014 auf rund 14 130 Milliarden Euro. Das entsprach fast dem sechsfachen Jahresbetrag des verfügbaren Einkommens in der Gesamtwirtschaft.

Ausgabe: 11/2015
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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