Vermögensbilanz für Deutschland

Vermögensbilanz für Deutschland
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Infografik Nr. 468001

Durch die beiden Weltkriege hatte Deutschland Mitte des 20. Jahrhunderts einen Großteil seines gesamtwirtschaftlichen Vermögens eingebüßt. Nach Berechnungen der Bundesbank und des Statistischen Bundesamts verfügte die Bundesrepublik Ende 2022 aber wieder über ein Volksvermögen von mehr als 25 Billionen Euro. Was gehört dazu? Und wie hat es sich in den letzten Jahren entwickelt?

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Durch die beiden Weltkriege und die daraus folgenden Zerstörungen, Abtretungen, Reparationsverpflichtungen und Währungsreformen büßte Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einen Großteil seines gesamtwirtschaftlichen Vermögens ein. Seitdem hat die Bundesrepublik in Jahrzehnten friedlicher Entwicklung wieder beträchtliche Vermögensbestände aufgebaut. Um welche Werte es sich dabei handelt, ließ sich lange Zeit nur bruchstückhaft beantworten, zumal die Berechnung der Vermögenswerte zwischen Bundesbank (Geldvermögen) und Statistischem Bundesamt (Sachvermögen) aufgeteilt war. Heute liegen aber zusammengefasste Vermögensbilanzen für die Gesamtwirtschaft und die vier Sektoren der Volkswirtschaft (Private Haushalte, Staat, Produktionsunternehmen, Finanzielle Unternehmen) vor.
In den Vermögensbilanzen der einzelnen Sektoren werden die zum Ende eines Jahres bestehenden Vermögenswerte und Verbindlichkeiten erfasst. Die Vermögenswerte setzen sich zusammen aus Vermögensgütern und Forderungen. Die Vermögensgüter (auch als Sachvermögen bezeichnet) werden jeweils mit ihrem Zeitwert veranschlagt. Sie lassen sich aufgliedern in Anlagegüter und nichtproduzierte Güter (Grund und Boden). Unter dem Begriff Anlagegüter werden Ausrüstungen (Maschinen, Fahrzeuge, Produktionsanlagen usw.), Wohn- und Nichtwohnbauten, aber auch immaterielle Güter (Geistiges Eigentum) zusammengefasst. Zu den Forderungen (Geldvermögen) gehören u.a. Bargeld und Einlagen, Schuldverschreibungen, Kredite, Anteilsrechte und Ansprüche an Versicherungen. Setzt man davon die Verbindlichkeiten ab, ergibt sich das Reinvermögen jedes Sektors als Summe aus Sachvermögen und Netto-Geldvermögen. Bestimmte Vermögenswerte (z.B. Wertsachen, Bodenschätze) sind wegen fehlender Datengrundlage jedoch noch nicht in den Vermögensbilanzen enthalten.
Werden die sektoralen Bilanzen zur gesamtwirtschaftlichen Vermögensbilanz zusammengefasst, heben sich inländische Forderungen und Verbindlichkeiten gegenseitig auf. Das gesamtwirtschaftliche Reinvermögen oder Volksvermögen ergibt sich somit aus dem inländischen Sachvermögen und dem Saldo der finanziellen Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber dem Ausland. Für die Jahre ab 1999 steht die (Neu-)Berechnung des Volksvermögens auf der Grundlage des Europäischen Systems der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen 2010 (ESVG 2010) zur Verfügung. Ende 2022 bezifferte es sich auf rund 25,4 Billionen Euro. Das entsprach dem achtfachen Jahresbetrag des verfügbaren Einkommens in der Gesamtwirtschaft.

Ausgabe: 01/2024
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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