Wachsende Privatvermögen, armer Staat

Wachsende Privatvermögen, armer Staat
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Infografik Nr. 468002

Das deutsche Volksvermögen hat über Jahrzehnte fast ununterbrochen zugenommen. Dabei haben sich die privaten Haushalte mit ihrem Reinvermögen immer weiter von den übrigen Sektoren der Volkswirtschaft abgesetzt. Sehen Sie die Entwicklung der Vermögensbilanz als Kurvendarstellung über rund ein Vierteljahrhundert!

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Deutschland ist ein reiches Land, so ist oft zu hören. Worin besteht dieser Reichtum, wie hat er sich entwickelt und wie hoch ist er zu beziffern? Eine Antwort darauf liefert die Vermögensrechnung der Deutschen Bundesbank und des Statistischen Bundesamts für die Jahre ab 1999. Wie aus den veröffentlichten Daten hervorgeht, belief sich das deutsche Volksvermögen Ende 2023 auf 25524 Milliarden €. Geldvermögen spielte dabei nur eine untergeordnete Rolle. Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht heben sich die inländischen Forderungen und Verbindlichkeiten nämlich gegenseitig auf und nur die dem Ausland gegenüber bestehenden Forderungen abzüglich der Verbindlichkeiten gehen in das Reinvermögen ein (2023 per Saldo: 3294 Mrd €).

Anders sieht es aus, wenn die Vermögensbilanzen der vier großen Sektoren der Volkswirtschaft getrennt betrachtet werden. Dabei handelt es sich um die Nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften (Produktions-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen), die Finanziellen Kapitalgesellschaften (Banken, Versicherungen), den Staat und die Privaten Haushalte. Die einzelnen Sektoren verfügen sowohl über Sachvermögen (Grund und Boden, Bauten, Ausrüstungen, geistiges Eigentum) als auch gegebenenfalls über Geldvermögen aus ihren Nettoforderungen gegenüber den anderen Sektoren.

In den Jahren 1999 bis 2023 konnten die Privaten Haushalte ihr Reinvermögen von 6471 auf 19185 Mrd € steigern. Nur in der Finanzkrise 2008 gab es einen leichten Rückschlag. Ende 2023 verfügten die Haushalte über Anlagegüter (hauptsächlich Bauten) im Wert von 7871 Mrd €, Grund und Boden im Wert von 4653 Mrd € sowie Geldvermögen von 8823 Mrd €, dem Verbindlichkeiten von 2162 Mrd € gegenüberstanden. Das Gebrauchsvermögen der Haushalte (Einrichtung, Autos, Schmuck usw.), 2023 im Wert von 1171 Mrd €, ist in der Bilanz nicht einmal enthalten.

Im Gegensatz dazu blieb das Reinvermögen des Staates über lange Jahre nahezu unverändert; erst ab 2015 zeigte sich eine leichte Aufwärtsbewegung. 1999 belief es sich auf 738 Mrd €; 2023 auf 1694 Mrd €. Zwar waren Ende 2023 Anlagegüter im Wert von 2022 Mrd € vorhanden (z.B. in Form von Verkehrswegen, Versorgungsanlagen, Verwaltungsgebäuden usw.) und das Geldvermögen belief sich zuletzt auf 1549 Mrd €. Das Gegengewicht bildet aber die Verschuldung, die zwischen 1999 und 2023 von 1279 auf 2662 Mrd € anstieg, so dass der Staat Ende 2023 unter dem Strich nur ein vergleichsweise geringes Vermögenspolster auswies. 

Ausgabe: 12/2025
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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