Nachrichtenquellen – Wo das Weltbild geprägt wird

Nachrichtenquellen – Wo das Weltbild geprägt wird
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Infografik Nr. 530085

Nachrichten prägen unser Weltbild. Wo nehmen wir sie her? Und welche Gefahren lauern dabei?

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Von dem, was die Menschen über die Welt außerhalb ihres näheren Umfelds wissen, erfahren sie den Großteil durch Medien, die ihnen die Informationen vermitteln (und dabei unweigerlich filtern). Damit spielen Medien, insbesondere Nachrichtenmedien, eine wichtige Rolle bei der Prägung unseres Weltbilds.Um herauszufinden, wie und woher Menschen Nachrichten über das lokale, regionale, nationale und internationale Geschehen beziehen, führt das Reuters Institute for the Study of Journalism regelmäßig Befragungen durch, zuletzt in 46 Ländern. Der Fokus liegt dabei auf Europa, es werden aber auch außereuropäische Länder wie die USA, Brasilien, Japan oder Südafrika betrachtet.

In Deutschland, wo das Hans-Bredow-Institut die Befragung durchführt, zeigen die Erhebungen ein hohes Interesse an Nachrichten: Rund 92 % der Über-18-Jährigen geben an, mehrmals in der Woche Nachrichten zu nutzen. Bei den Nachrichtenquellen zeigte sich im Jahr 2022 erstmals eine höhere Reichweite für das Internet als für das Fernsehen: 68 % der befragten Erwachsenen mit Internetzugang bezogen ihre Nachrichten wöchentlich online, das Fernsehen lag mit 65 % knapp dahinter. Als Hauptnachrichtenquelle steht das Fernsehen aber nach wie vor an der Spitze (mit 43 %). Das Internet holt jedoch auch hier auf, mittlerweile ist es für 39 % der Befragten die Hauptbezugsquelle für Nachrichten. Das Radio nutzen noch 39 % regelmäßig, womit auch dieses Medium an Bedeutung verliert. In viel stärkerem Maße gilt das für Nachrichten in gedruckten Zeitungen und Zeitschriften, die von nur noch 26 % mit wöchentlicher Regelmäßigkeit gelesen werden. Hauptquelle sind sie für lediglich 7 % der Befragten.

Das Vertrauen in Nachrichten hat seit einigen Jahren abgenommen. Nur die Hälfte (50 %) der Befragten gab 2022 an, dem Großteil der Nachrichten im Allgemeinen zu vertrauen. Mit Bezug auf die selbst genutzten Nachrichtenquellen waren es immerhin 57 %. Was Falschmeldungen bei Online-Nachrichten angeht, so haben 32 % der Erwachsenen Bedenken, diese nicht von Fakten unterscheiden zu können.

Die Bedeutung der sozialen Medien beim Nachrichtenkonsum wuchs 2022 gegenüber den Vorjahren nicht weiter an. Wöchentlich werden sie von 32 % genutzt, für etwa jeden Zehnten gar als Hauptnachrichtenquelle. Führend blieben Facebook, WhatsApp und YouTube. Problematisch ist dabei die Auswahl der Nachrichten durch Algorithmen statt durch Redakteure: Kriterien sind weniger die Relevanz von Nachrichten als vielmehr die Vorlieben der Nutzer. Eine auf „Likes“ und Klicks basierende Filterung vermittelt aber ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit – und nicht zuletzt auch eine Verzerrung des öffentlichen Diskurses.

Ausgabe: 11/2022
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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