Bibliotheken in Deutschland

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Infografik Nr. 531132

Das Bibliothekswesen in Deutschland geht in seinen Grundzügen auf das 19. Jahrhundert zurück. Mit der Erneuerung der Universität, dem Ausbau der modernen Wissenschaften und dem Anschwellen der wis ...

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Das Bibliothekswesen in Deutschland geht in seinen Grundzügen auf das 19. Jahrhundert zurück. Mit der Erneuerung der Universität, dem Ausbau der modernen Wissenschaften und dem Anschwellen der wissenschaftlichen Literatur etablierten sich damals die wissenschaftlichen Bibliotheken als Orte der Speicherung und Vermittlung von Wissen. Aus den Anfängen der Lesegesellschaften und Leihbüchereien führte auf der anderen Seite das zunehmende Interesse an bildender und unterhaltender Lektüre zum Entstehen einer vielgestaltigen Büchereilandschaft. Bürgerliche Vereine, Kirchen und Arbeiterorganisationen richteten Büchereien ein. Die Idee der Volksbildung gab den Anstoß zur Eröffnung der ersten Stadtbibliothek Deutschlands (in Großenhain/Sachsen 1833); sie stand auch Pate bei der Gründung der sogenannten Bücherhallen am Ende des 19. Jahrhunderts (u.a. in Jena 1896, Essen 1899). Nach dem Streit der 1920er Jahre zwischen einer eher bevormundenden, „lesepädagogischen“ und einer nutzer- und dienstleistungsorientierten Richtung des Büchereiwesens hat sich die letztere langfristig als die überlegene und demokratisch-zeitgemäße durchgesetzt.

Heute verstehen sich die öffentlichen Bibliotheken als Dienstleister und Informationszentren. Ihre Bestände sind zu einem großen Teil frei zugänglich. Sie umfassen alle Literaturgattungen: Belletristik, Sachliteratur, wissenschaftliche Werke und darüber hinaus weitere Medien (CDs, DVDs, Online-Publikationen). Obwohl sie damit eine Schlüsselstellung in der Bildungsinfrastruktur einnehmen, machen es ihnen die finanziellen Zwänge heutzutage schwer, mit der informationstechnischen Entwicklung Schritt zu halten und ihrer Vermittlungsfunktion auch für die digitalen Medien nachzukommen.

Trotz der damit verbundenen Einschränkungen und der wachsenden Konkurrenz des Internets lässt sich aber kein größerer Einbruch in der Bibliotheksnutzung feststellen. So zählten die in der deutschen Bibliotheksstatistik für das Jahr 2016 erfassten 7530 öffentlichen Bibliotheken immer noch rund 7,5 Millionen aktive Nutzer, die rund 357 Millionen Bücher und sonstige Medien entliehen, und über 117 Millionen Besuche. Auch die wissenschaftlichen Bibliotheken (31 Zentral- und Regionalbibliotheken sowie 213 Universitäts- und Hochschulbibliotheken mit insgesamt 707 Standorten) wurden intensiv genutzt. Sie ermöglichen einem wissenschaftlich interessierten Publikum den Zugang zu Fachwissen für Forschung, Lehre, Studium und Fortbildung und verfügen über wachsende Bestände von derzeit mehr als 256 Millionen Büchern und Dissertationen. 2,8 Millionen aktive Nutzer machten 2016 davon Gebrauch.

Ausgabe: 04/2018
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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