Private Nutzung des Internets

Seit das Internet in den frühen 1990er Jahren für die allgemeine Nutzung freigegeben wurde, hat es sich als digitales Medium mit einer kaum mehr überschaubaren Vielzahl von Funktionen und Plattformen im Alltag der Menschen etabliert. Wie eine Erhebung des Statistischen Bundesamtes zeigt, waren im Jahr 2020 schon 92 % aller Haushalte in Deutschland mit einem Internetzugang ausgestattet. Ebenfalls 92 % der Bevölkerung ab zehn Jahren sind fast täglich im Internet unterwegs. Neben der Verbreitung stationärer Computer trägt dazu die Entwicklung mobiler Endgeräte bei, die das Internet ständig verfügbar machen. Gleichwohl haben nicht alle Menschen an diesem Medium teil. Vor allem ältere Personen, insbesondere alleinstehende Frauen, sehen häufig keinen Bedarf dafür. Diejenigen, die regelmäßig online gehen, sind sich aber in einem einig: Sie nutzen das Internet vorrangig für die Kommunikation per E-Mail und in zunehmendem Maße auch per Instant Messaging (wie WhatsApp). Ansonsten sind zum Teil deutliche altersbedingte Unterschiede im Nutzungsverhalten festzustellen.

Die Nutzer der Altersgruppe zwischen 16 und 24 Jahren sind mit dem Internet aufgewachsen. Für sie ist das sogenannte Web 2.0 ein Mitmach-Netz, das zu Kommunikation und kreativem Mitwirken einlädt. Für die jungen Anwender stehen Kontaktpflege und Austausch mit anderen im Vordergrund ihrer Internetaktivitäten. Sie tummeln sich in sozialen Netzwerken (89 %) und laden eigene Inhalte auf Webseiten hoch (63 %). Auch bei der Mediennutzung lassen sich Besonderheiten der jüngeren Altersgruppe feststellen. So sind sie deutlich häufiger als ältere Nutzer bereit, für Videos über Streaming-Dienste zu bezahlen (81 %). 92 % hören online Musik, und 69 % laden sich Spiele herunter oder spielen sie online.

Für Anwender im Alter zwischen 45 und 64 Jahren ist das Internet dagegen vor allem ein Informationsnetz. Die meisten von ihnen (92 %) nutzen es, um sich über Waren und Dienstleistungen zu informieren oder Nachrichten auf den Webportalen von Zeitungen und Zeitschriften zu lesen (81 %). Mehr als drei Viertel beschäftigen sich mit den online angebotenen Gesundheitsthemen (76 %). Zwei Drittel nutzen das Internet für die Erledigung von Bankgeschäften (64 %).

Das Nutzungsverhalten unterscheidet sich auch nach dem Bildungsstand. Generell nimmt die Intensität und Vielfalt der Internet-Aktivitäten mit höherer Bildung zu. Die sozialen Netzwerke werden jedoch stärker von Anwendern mit niedrigem Bildungsstand genutzt: Zu denen gehören aber auch Schüler/-innen und Studierende, die ihre Bildungslaufbahn noch gar nicht abgeschlossen haben.