Altersaufbau - Ausgewählte Länder im Vergleich
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Infografik Nr. 603175
Viele hoch entwickelte Länder sind mit den Problemen einer alternden Gesellschaft konfrontiert. Durch die Verbesserung der allgemeinen Lebensverhältnisse und der medizinischen Versorgung er ...
Viele hoch entwickelte Länder sind mit den Problemen einer alternden Gesellschaft konfrontiert. Durch die Verbesserung der allgemeinen Lebensverhältnisse und der medizinischen Versorgung erreichen dort immer mehr Menschen ein hohes Alter, während die nachwachsenden Jahrgänge wegen der sinkenden Geburtenhäufigkeit nur noch schwach besetzt sind. Wie sich solche Entwicklungen auf den Altersaufbau einer Bevölkerung auswirken, zeigt das Beispiel der Bundesrepublik Deutschland: Von deren Einwohnern hat bereits mehr als jeder fünfte die Altersschwelle von 65 Jahren erreicht oder überschritten. Es gibt damit schon weit mehr Menschen im Rentenalter als Kinder unter 15 Jahren und dieses Übergewicht nimmt weiter zu. Knapp zwei Drittel der Bevölkerung stehen im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren. Ähnliche Altersstrukturen weisen auch andere Industrieländer auf, deren Bevölkerung kaum noch wächst oder sogar schrumpft. Daraus ergeben sich schwerwiegende Zukunftsprobleme im Hinblick auf das Bildungs- und Beschäftigungssystem, die Alterssicherung und die Krankenversorgung, aber auch auf die Nachfrage nach bestimmten Gütern und Dienstleistungen. Vorerst verschiebt sich das Verhältnis zwischen „tragenden“ und „lastenden“ Teilen der Bevölkerung zwar noch langsam, künftig wird aber eine zahlenmäßig rasch abnehmende Aktivgeneration für immer mehr ältere Menschen sorgen müssen.
Mit ganz anderen gesellschafts- und bevölkerungspolitischen Problemen kämpfen schnell wachsende Länder wie Niger, Äthiopien oder Nigeria, in denen rund die Hälfte der Bevölkerung aus Kindern (unter 15 Jahren) besteht, während der Anteil älterer Menschen (ab 65) noch kaum ins Gewicht fällt. Solange dort jeder Geburtsjahrgang größer ausfällt als der vorhergehende, lässt sich der chronische Mangel an Nahrungsmitteln, Bildungsmöglichkeiten oder Einrichtungen des Gesundheitswesens nur schwer überwinden; mit jeweils geringer zeitlicher Verzögerung stellt sich außerdem die Frage nach Beschäftigungsmöglichkeiten für die ständig wachsende Gesellschaft. Weitere Probleme erwachsen aus Landflucht und Verstädterung, aus der Zerstörung der Umwelt und der Knappheit unentbehrlicher natürlicher Ressourcen (Wasser, Ackerboden usw.).
Wichtige Schwellenländer wie Brasilien oder Indien haben die Phase größter Bevölkerungsdynamik bereits hinter sich gelassen. Dort liegt das Schwergewicht im Altersaufbau nicht mehr auf den untersten Jahrgängen, sondern auf der Generation der jüngeren Erwachsenen (im Alter von 15 bis 44 Jahren), während die Alten (ab 65) vorerst nur einen geringen Teil der Gesamtbevölkerung ausmachen.
Ausgabe: | 05/2017 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |