Suizide

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Infografik Nr. 603191

Jedes Jahr nehmen sich weltweit mehr als 700000 Menschen das Leben. Darauf macht die Weltgesundheitsorganisation aufmerksam. Sie empfiehlt eine Reihe von Maßnahmen, um Suizidgefährdete rechtzeitig zu erkennen und den Zugang zu Selbstmordmitteln zu beschränken. Manche Länder haben sehr hohe, manche unterdurchschnittliche Suizidraten. Sehen Sie selbst!

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Weltweit nehmen sich jedes Jahr mehr als 700 000 Menschen das Leben und die Zahl der Selbstmordversuche dürfte noch weit darüber liegen. So lauten die Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die auf nationale Todesursachen-Statistiken zurückgreifen. In vielen Staaten, vor allem in Entwicklungsländern, ist allerdings mit einer Unter- bzw. Fehlerfassung der Selbstmorde aufgrund mangelhafter Registrierungssysteme zu rechnen. Auch werden die Statistiken zum Teil verschleiert, weil Selbstmord in vielen Ländern stigmatisiert wird oder gesetzlich verboten ist.
Die Häufigkeit von Selbstmord in einem Land berechnet die WHO als Suizidrate, das ist die Zahl der jährlichen Selbstmorde je 100 000 Einwohner. Zur besseren Vergleichbarkeit zwischen den Ländern wird sie altersstandardisiert, also auf eine Standardbevölkerung umgerechnet, um so den Einfluss von Unterschieden im Altersaufbau der Bevölkerungen zu korrigieren. 2019 lag die Suizidrate weltweit bei 9,0 Selbstmorden je 100 000 Einwohner. Dabei war die Rate bei den Männern mehr als doppelt so hoch wie bei den Frauen (12,6 gegenüber 5,4). Die Daten zeigen auch, dass Selbstmord in Wohlstandsgesellschaften überdurchschnittlich häufig vorkommt. So lag die Suizidrate in Ländern mit hohem Einkommen (10,9) deutlich über der von Ländern mit niedrigem Einkommen (9,9) oder mit Einkommen im oberen Mittel (7,3). Unterschiede gibt es auch im Hinblick auf die betroffenen Personengruppen. Die reichen Länder haben die höchsten Selbstmordraten bei Männern mittleren Alters; die ärmeren Weltregionen dagegen bei jungen Erwachsenen und älteren Frauen. Auffällig ist die überdurchschnittliche Selbstmordrate der Frauen in Indien (11,2). Insgesamt hohe Suizidraten finden sich vor allem im südlichen und mittleren Afrika sowie im postsowjetischen Raum. Weltweit an der Spitze steht Lesotho (87,5) vor Guyana (40,9), Swasiland (40,5) und dem Inselstaat Kiribati (30,6). Hoch sind die Suizidraten auch in Russland (21,6) und Südkorea (21,2). Deutschland liegt mit einer Rate von 8,3 im statistisch mittleren Bereich.
Zu den Risikofaktoren für suizidales Verhalten zählen Depressionen, Alkoholmissbrauch, traumatische Erfahrungen mit Gewalt, Missbrauch oder persönlichen Verlusten, aber auch soziale Diskriminierung und Vereinsamung. Die meisten Selbstmorde kündigen sich durch Warnsignale an. Es gibt also ein Zeitfenster, das zur Prävention genutzt werden kann. Die WHO nennt dazu verschiedene Maßnahmen, darunter die frühzeitige Identifizierung von Suizidgefährdeten, um geeignete Therapien einzuleiten, oder die Beschränkung des Zugangs zu Selbstmordmitteln wie Pestiziden, Schusswaffen und bestimmten Medikamenten.

Ausgabe: 06/2023
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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