Suizidraten

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Suizidraten

Weltweit nehmen sich jedes Jahr mehr als 800000 Menschen das Leben und die Zahl der Selbstmordversuche dürfte noch wesentlich höher liegen. So lauten die Schätzungen der

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Suizidraten

Weltweit nehmen sich jedes Jahr mehr als 800000 Menschen das Leben und die Zahl der Selbstmordversuche dürfte noch wesentlich höher liegen. So lauten die Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die auf nationale Todesursachen-Statistiken zurückgehen. In den meisten dieser Staaten allerdings, vor allem in den Entwicklungsländern, ist mit einer Unter- bzw. Fehlerfassung der Selbstmorde aufgrund mangelhafter Registrierungssysteme zu rechnen. Auch werden die Statistiken teils verschleiert, weil Selbstmord in vielen Ländern stigmatisiert wird oder gesetzlich verboten ist. Die WHO-Daten für die meisten Länder beruhen daher auf statistischen Modellrechnungen.

Die Häufigkeit von Selbstmord in einem Land berechnet die WHO als Suizidrate, das ist die Zahl der Selbstmorde pro 100000 Einwohner. Zur besseren Vergleichbarkeit zwischen den Ländern wird sie altersstandardisiert, also auf eine Standardbevölkerung umgerechnet, um den Einfluss von Unterschieden im Bevölkerungsaufbau zu korrigieren. Im Jahr 2012 lag die Suizidrate im Durchschnitt aller Länder bei 11,4 Selbstmorden pro 100000 Einwohner. Dabei war die Rate bei den Männern fast doppelt so hoch wie bei den Frauen (15,0 gegenüber 8,0). Die Daten zeigen auch, dass Selbstmord in Wohlstandsgesellschaften etwa ebenso oft vorkommt wie in ärmeren Ländern. So lag die Suizidrate in Ländern mit hohen Einkommen mit 12,7 nur wenig höher als in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen (11,2). Allerdings unterscheiden sich die am meisten betroffenen Personengruppen: Die Suizidraten in den reicheren Ländern sind am höchsten unter Männern mittleren Alters, in ärmeren Ländern dagegen erreichen sie ihren Gipfel unter jungen Erwachsenen und älteren Frauen. Länder mit hohen Suizidraten finden sich vor allem in Ostasien, in Ostafrika, im postsowjetischen Raum und in einigen Ländern Osteuropas. Weltweit an der Spitze steht Guyana (44,2) vor Südkorea (28,9), Sri Lanka (28,8) und Litauen (28,2). Hoch sind die Suizidraten auch in Indien (21,1) und Russland (19,5). Deutschland liegt mit einer Rate von 9,2 im mittleren Bereich.

Zu den Risikofaktoren für suizidales Verhalten zählen Depressionen, Alkoholmissbrauch, traumatische Erfahrungen wie Gewalt, Missbrauch oder Verlusterlebnisse, aber auch soziale Diskriminierung. Die allermeisten Selbstmorde geschehen nicht plötzlich, sondern kündigen sich durch Warnsignale an; es besteht also ein Zeitfenster zur Prävention. Die WHO nennt dazu verschiedene Maßnahmen, darunter die frühzeitige Identifizierung von Suizidgefährdeten, um eine geeignete Therapie einzuleiten, oder die Beschränkung des Zugangs zu den häufigsten Selbstmordmitteln (Pestizide, Feuerwaffen, bestimmte Medikamente).

Ausgabe: 10/2015
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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