Kinderarbeit

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Infografik Nr. 631580

Wo Menschen unter schwierigsten Verhältnissen leben, sind meist auch die Kinder in den täglichen Existenzkampf eingespannt. Viel zu jung müssen sie oft auch schwere Arbeit verrichten. Und nicht selten werden sie sogar als Zwangsarbeiter, für illegale Geschäfte oder als Kindersoldaten missbraucht. Mehr dazu in diesem ZAHLENBILD!

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Wo Menschen unter schwierigsten Verhältnissen leben, sind meist auch Kinder in den täglichen Existenzkampf eingespannt. In den Armutszonen der Dritten Welt ist es deshalb gang und gäbe, dass schon die Jüngsten durch ihre Arbeit zum Lebensunterhalt der Familie beitragen. Aber nicht nur dort: Auch in wohlhabenderen Ländern zwingt die wirtschaftliche Not vieler Familien die Kinder zum Mitverdienen, sodass Kinderarbeit auch dort noch nicht völlig überwunden ist.

Nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation in Genf (ILO) gab es 2024 weltweit rund 138 Millionen Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 17 Jahren (knapp 8% der Bevölkerung dieses Alters), die einer wirtschaftlich motivierten Beschäftigung nachgingen, sei es durch Mitarbeit in der eigenen Hausund Landwirtschaft oder durch bezahlte oder unbezahlte Arbeit für andere. Nicht mitgerechnet sind dabei Kinder, die nur eine kurzzeitige leichte Tätigkeit ausüben oder mit 15-17 Jahren einer normalen, sie nicht überfordernden Beschäftigung nachgehen. Kinderarbeit in dieser Abgrenzung leistet also, wer zu jung und/oder zu schwer arbeiten muss. Von den 138 Mio arbeitenden Kindern waren 79 Millionen erst 5 bis 11 Jahre alt und 28 Millionen zwischen 12 und 14 Jahren. Insgesamt 54 Millionen waren gefährlichen Arbeiten ausgesetzt (z.B. in Bergwerken oder auf Baustellen, im Umgang mit Giftstoffen oder schweren Lasten oder aber in überlangen Arbeitszeiten).

Die Internationale Arbeitsorganisation tritt seit langem dafür ein, Kinderarbeit zurückzudrängen und schließlich ganz zu beseitigen. Mit der ILO-Konvention Nr. 138 von 1973 liegt dazu ein internationales Vertragswerk vor, das bislang 177 Staaten ratifizierten. Weil aber nicht überall in der Welt ein vollständiges Verbot der Kinderarbeit erreicht werden konnte, brachte die ILO 1999 eine weitere Konvention (Nr. 182) auf den Weg, auf deren Grundlage die schlimmsten Formen der Kinderarbeit mit besonderem Nachdruck bekämpft werden sollen: Sklaven- oder Zwangsarbeit und der damit verbundene Kinderhandel, Kinderprostitution und -pornographie, der Missbrauch von Kindern für illegale Geschäfte (z.B. im Drogenhandel) oder als „Kindersoldaten“ in bewaffneten Konflikten und überhaupt jede Form der Arbeit, die sich schädlich auf Gesundheit, Sicherheit oder Moral von Kindern und Jugendlichen auswirkt. Die UN-Agenda 2030 für eine nachhaltige Entwicklung griff diese Ziele auf. Sie proklamierte sofortige Maßnahmen gegen die schlimmsten Formen der Kinderarbeit und wollte bis 2025 das Ende jeglicher Kinderarbeit erreichen (Ziel 8.7). Wie sich zeigt, kann davon trotz deutlicher Fortschritte aber noch längst nicht die Rede sein. 

Ausgabe: 08/2025
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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