Perspektiven des Energieverbrauchs
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Infografik Nr. 646020
Der globale Energieverbrauch nimmt in den nächsten Jahrzehnten immer noch zu. Zwar steigt der Anteil erneuerbarer Energien, doch wächst auch der Verbrauch der fossilen Energieträger. Das ergeben Vorausberechnungen der EIA bis 2050.
In den nächsten Jahrzehnten wird der Energieverbrauch auf der Erde immer noch beträchtlich zunehmen. Die wichtigsten Faktoren dieser Entwicklung sind das Wachstum der Weltbevölkerung und der enorme Nachholbedarf der Schwellen- und Entwicklungsländer. Auch die meisten Industrieländer bleiben auf eine wachsende Energiezufuhr angewiesen, selbst wenn sie zu einer umweltverträglicheren, weniger energieintensiven Produktions- und Lebensweise übergehen. So lässt sich der künftige Pfad des Energieverbrauchs beschreiben, wie er sich aus den Vorausberechnungen der amerikanischen Energy Information Administration in ihrer Basisvariante für den Zeitraum bis 2050 ergibt.
Die EIA legt ihrem Referenzszenario für die Jahre 2022 bis 2050 ein jahresdurchschnittliches Wachstum der Weltwirtschaft von 2,6 % zugrunde. In den USA klettert die reale Wirtschaftsleistung dabei um 1,9 %, in Westeuropa um 1,3 % und in Japan um 0,3 %; in China beträgt das durchschnittliche Wachstum demgegenüber 3,0 % und in Indien 5,0 % pro Jahr. Der Weltenergieverbrauch steigt in wesentlich langsamerem Tempo, nämlich um durchschnittlich 1,1 % pro Jahr. Dennoch hätte dies zur Folge, dass der Energieeinsatz im untersuchten Zeitraum von 673 auf 902 Exajoule und damit um rund ein Drittel zunimmt. Da der Bedarf der Industrieländer langsamer ansteigt, sinkt ihr Anteil am Weltenergieverbrauch zwischen 2022 und 2050: Für Nordamerika und Westeuropa zusammen zum Beispiel von 31,0 % auf 25,9 % und für China von 27,0 % auf 22,9 %. Dagegen erhöht sich der Anteil Indiens von 6,0 % (2022) auf 12,9 % (2050).
Zur Deckung des künftigen Energiebedarfs werden dem Referenzszenario zufolge alle Energiequellen in wachsendem Umfang genutzt. Das gilt auch für die fossilen Energieträger Öl, Gas und Kohle. Mineralöl verliert zwar relativ an Bedeutung, ist (mit einem Anteil von 27 %) aber auch 2050 noch der wichtigste Energielieferant. Der Beitrag des Erdgases zur Energieversorgung bleibt mit einem Anteil von 23 % annähernd konstant. Für die Kohle ist nur noch eine leichte Absatzsteigerung zu erwarten; ihr Anteil am globalen Energieverbrauch dürfte bis 2050 daher auf 20 % zurückgehen. Der Anteil der Atomenergie stagniert trotz ihres Ausbaus bei 4 %. Deutliche Wachstumsperspektiven sieht die EIA damit allein bei den erneuerbaren Energien, deren Anteil an der Weltenergieversorgung 2050 auf 26 % veranschlagt wird (gegenüber 16 % im Jahr 2022). Die zunehmende Bedeutung der Erneuerbaren kann aber nicht verhindern, dass der energiebedingte Ausstoß von klimaschädlichem CO2 noch über den gesamten Zeitraum zunimmt – von 35,7 Mrd Tonnen (2022) auf 41,0 Mrd Tonnen (2050).
Ausgabe: | 02/2024 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |