Organisation der Erdöl exportierenden Länder – OPEC

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Bis Anfang der 1970er Jahre wurde der Welt-Ölmarkt von wenigen multinationalen Konzernen – den „Sieben Schwestern“ Exxon (Esso), Socal, Texaco, Gulf, Mobil, BP und Royal Dutch-Shell – beherrscht. Sie bestimmten über Fördermengen und Preise, während die Förderländer sich mit bescheidenen Förderabgaben und Gewinnanteilen zufriedengeben mussten. Um diese Abhängigkeit zu überwinden, gründeten die Ölstaaten Irak, Iran, Kuwait, Saudi-Arabien und Venezuela im September 1960 die Organisation der Erdöl exportierenden Länder (Organization of the Petroleum Exporting Countries – OPEC). Es dauerte noch bis zum Februar 1971, ehe der Ölpreis erstmals unter ihrer Mitwirkung festgesetzt wurde. Schon wenig später verschoben sich die Gewichte auf dem Ölmarkt jedoch massiv zu ihren Gunsten.

Im Zuge des Jom-Kippur-Kriegs nutzten die OPEC-Länder ihre gestärkte Position, indem sie den Rohöl-Richtpreis zwischen Juni 1973 und Januar 1974 von 2,89 auf 11,65 US-$ je Fass (135 l) hochschraubten und die Förderung unter ihre Kontrolle brachten. 1979/80 setzte das Ölkartell, dem seit 1975 dreizehn Länder angehörten, einen weiteren Preisschub in Gang. Allerdings begegnete es nun wachsenden Gegenkräften: die durch den Preisschock ausgelöste Rezession ließ die Ölnachfrage sinken, die Industrieländer forcierten ihre Anstrengungen, Mineralöl einzusparen oder zu ersetzen; und schließlich machte der hohe Ölpreis auch die Förderung in anderen Weltregionen rentabel, die zur OPEC in Konkurrenz traten (Mexiko, Nordsee, Sibirien). Um das Angebot zu drosseln, ging die OPEC im März 1982 zu Förderbeschränkungen über. Nach einem Preissturz 1986 verwandelte sich der Ölmarkt in einen Käufermarkt zurück. In der Folge hatte die OPEC Mühe, die Kartelldisziplin aufrechtzuerhalten und die internen Gegensätze zu zügeln.

Nach der Jahrtausendwende gelangte die OPEC wieder in eine stärkere Position, gewann ihre frühere Wirksamkeit jedoch nicht wieder. Denn der Ölmarkt wurde zunehmend durch andere Faktoren bestimmt: den Ausbau der Ölförderung durch Fracking in den USA, die geopolitischen Unsicherheiten rund um die arabische Halbinsel, die zunehmende Bedeutung der erneuerbaren Energien, den amerikanisch-chinesischen Handelskrieg, zuletzt auch durch den Nachfragerückgang auf Grund der Corona-Pandemie. Mit einem Anteil von 70 % an den bestätigten Welt-Ölreserven dürfte die OPEC zwar auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Im Bemühen um die Sicherung der Öleinnahmen schloss sie sich 2017 aber mit Russland und weiteren Ölförderländern zum Kartellverbund OPEC+ zusammen und gab damit einen Teil ihrer Entscheidungsmacht aus der Hand.

Ausgabe: 03/2021
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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