Gesundheitssysteme im Vergleich

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Gesundheitssysteme im Vergleich

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Gesundheitssysteme im Vergleich

Gesundheit ist ein hohes Gut. Um sie zu erhalten und zu verbessern, wenden Staat, Unternehmen und Privatpersonen gewaltige Mittel auf – in Deutschland zuletzt jährlich mehr als 11 % des Bruttoinlandsprodukts. Etwa ebenso hoch ist der Anteil der Erwerbstätigen im Gesundheitswesen. Es stellt sich damit die Frage, ob die Ergebnisse, gemessen am Gesundheitszustand des Einzelnen und der Bevölkerung insgesamt, diesen enormen Aufwand rechtfertigen. Ob Schwachstellen oder Qualitätsmängel auftreten, die behoben werden müssten, und in welchen Bereichen des Gesundheitswesens sie zu finden sind; oder ob es Einrichtungen und Maßnahmen gibt, die zur Nachahmung empfohlen werden können. Die Beantwortung solcher Fragen erfolgt häufig durch international vergleichende Untersuchungen. Ein Beispiel dafür ist der alle zwei Jahre erscheinende Gesundheitsbericht der OECD. Ein anderes der European Health Consumer Index (EHCI), der die europäischen Staaten seit 2005 jedes Jahr auf die Leistungsfähigkeit ihrer Gesundheitssysteme hin durchleuchtet.

Aus dem EHCI wie auch aus dem OECD-Bericht lässt sich als Fazit ableiten, dass die Höhe der Gesundheitsausgaben nicht unbedingt für eine entsprechende Qualität der Gesundheitsversorgung steht. Als weiteres Ergebnis ist festzustellen, dass kein Land über ein perfektes Gesundheitssystem verfügt, dass vielmehr häufig Stärken und Schwächen auf einzelnen Gebieten nebeneinanderstehen.

Der EHCI untersucht die nationalen Gesundheitssysteme anhand von 48 Indikatoren, die über sechs Themenbereiche Auskunft geben: Patienteninformation und Umgang mit den Rechten der Patienten, Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen/Wartezeiten, Behandlungsergebnisse, Reichweite der Versorgung, Prävention, Medikamentenversorgung. Die daraus gewonnenen Daten werden zu einer Gesamtpunktzahl zusammengefasst, die idealerweise einen Wert von 1000 ergäbe. Im EHCI für 2015 stehen die Niederlande mit 916 Punkten an der Spitze. Mehr als 800 Punkte erzielen u.a. auch die Schweiz, Norwegen, Finnland, Belgien und Deutschland (mit 828 Punkten auf Rang acht). Im Mittelfeld finden sich Länder wie Frankreich, Großbritannien, Spanien, aber auch Tschechien als am weitesten vorn platziertes Land Osteuropas. Am Ende der Liste rangieren dagegen Rumänien (527) und Polen (523 Punkte).

Trotz des gemischten Bildes belegt der EHCI über die Jahre hinweg, dass sich die Gesundheitsversorgung in Europa fast kontinuierlich verbessert hat, dass auch die Jahre der Wirtschafts- und Finanzkrise weitgehend ohne Einbußen an der Versorgungsqualität durchgestanden wurden.

Ausgabe: 03/2016
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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