Bargeldumlauf im Eurosystem

Bargeldumlauf im Eurosystem
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Die Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung erfolgte in zwei Etappen. Als Buchgeld hielt der Euro zum 1.1.1999 Einzug, als Bargeld trat die neue Währung zum 1.1.2002 auf den Plan. Erst damit wurde der Euro in den damals zwölf Teilnehmerländern zum täglichen Begleiter und löste die nationalen Währungen auch in ihrer Funktion als gesetzliches Zahlungsmittel ab. Anfang 2002 standen rund 145 Mrd € in Banknoten und Münzen für den Start in die neue Ära bereit. Für eine kurze Übergangsfrist wurden Barzahlungen in alter Währung noch akzeptiert; danach hatte der Euro das Feld für sich. Ende 2002 war bereits neues Bargeld im Wert von 371 Mrd € im Umlauf. Seitdem nahm der Euro-Bargeldumlauf stetig zu.

Die Verwendung des Euro konzentriert sich auf die Länder der Eurozone, in denen er als gesetzliches Zahlungsmittel dient. 2020 gehörten 19 EU-Mitgliedstaaten zum Euro-Währungsraum. Auf Grund förmlicher Vereinbarungen mit der EU wird der Euro auch in Andorra, Monaco, San Marino und im Vatikanstaat als gesetzliches Zahlungsmittel verwendet; diese Staaten dürfen zudem eigene Euro-Münzen prägen. Ohne solche Regelungen ist der Euro darüber hinaus in Montenegro und Kosovo offiziell in Gebrauch. Als Wertaufbewahrungsmittel oder Zahlungsmittel wird er aber auch in vielen anderen Staaten hoch geschätzt.

Ende 2020 befanden sich 26,5 Milliarden Euro-Banknoten mit einem Gesamtwert von rund 1 435 Mrd € in Umlauf. Der Stückzahl nach war die 50-Euro-Note (mit 12,7 Mrd Stück) am stärksten verbreitet; sie dominierte auch wertmäßig mit 636 Mrd € und einem Anteil von mehr als 43% am gesamten Euro-Bargeldumlauf. Euro-Münzen kursierten Ende 2020 in einer Stückzahl von 138,1 Milliarden und einem Gesamtwert von 30,4 Mrd €. Die 1-Cent-Münze kam mit 37,4 Mrd Stück am häufigsten vor. Auf die 2-Euro-Münze entfiel dagegen der höchste Wertbetrag (13,4 Mrd €); von der 1-Euro-Münze waren 7,6 Mrd Stück im Verkehr. Neben dem Euro-Bargeld gibt es immer noch Restbeträge der abgelösten Währungen. Die Deutsche Bundesbank beziffert den Wert des noch ausstehenden DM-Bargelds Ende 2020 auf umgerechnet 6,3 Mrd Euro. Es kann bei der Bundesbank zeitlich unbegrenzt in Euro umgetauscht werden.

Um die Fälschung von Euro-Geldscheinen zu erschweren, führte die Europäische Zentralbank 2013-2019 schrittweise die Banknoten der Europa-Serie ein (für die Wertstufen 5, 10, 20, 50, 100 und 200 Euro). Die Ausgabe der 500-Euro-Note wurde Anfang 2019 eingestellt. Noch ungewiss ist die Zukunft der 1- und 2-Cent-Münzen: Die EU-Kommission will bis Ende 2021 über einen Vorschlag entscheiden, die Preise überall auf 5 Cent auf- oder abzurunden und die Kleinstmünzen damit nach und nach überflüssig zu machen.

Ausgabe: 02/2021
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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