Francophonie
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Infografik Nr. 804151
Das Französische gehört zu den am weitesten verbreiteten Sprachen der Welt. Als Muttersprache und Amtssprache ist es außer in Frankreich unter anderem auch in der romanischen Schweiz, im wallonisc ...
Das Französische gehört zu den am weitesten verbreiteten Sprachen der Welt. Als Muttersprache und Amtssprache ist es außer in Frankreich unter anderem auch in der romanischen Schweiz, im wallonischen Teil Belgiens und in Brüssel, in Monaco und der kanadischen Provinz Québec, in Luxemburg und den französischen Überseegebieten in Gebrauch. In etwa 20 afrikanischen Staaten und in Haiti wird es als Amtssprache und häufig auch als Unterrichtssprache benutzt. Als Verkehrssprache – meist beschränkt auf eine gebildete Oberschicht – dient es z.B. in den Maghreb-Staaten, auf Mauritius, Madagaskar und im Libanon. Zudem ist das Französische offizielle Sprache vieler internationaler Organisationen.
Von der gemeinsamen Sprache ausgehend hat sich in den letzten Jahrzehnten eine engere politische, wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit zwischen den französischsprachigen Ländern entwickelt. Die politischen Führer einiger ehemaliger Kolonien Frankreichs – wie der senegalesische Präsident Léopold Sédar Senghor – hatten schon in den 1960er Jahren angeregt, die französische Sprachgemeinschaft (francophonie) zu einer Art französischsprachigem Commonwealth auszubauen. Mit der Gründung der Agence de coopération culturelle et technique durch 21 Länder des französischen Sprachraums nahm die Zusammenarbeit 1970 erstmals greifbare Gestalt an. Die erste Gipfelkonferenz der französischsprachigen Länder fand 1986 auf Einladung Frankreichs in Versailles statt. Die alle zwei Jahre abgehaltenen Gipfeltreffen markieren seither die Etappen der Entwicklung zu einer zunehmend verfestigten und verzweigten multinationalen Organisation, der inzwischen auch zahlreiche Länder außerhalb des französischen Sprachraums angehören. In Hanoi 1997 erhielt die Internationale Organisation der Francophonie ihre politische Dimension und ihr institutionelles Gerüst; 2005 wurde die Charta der Francophonie neu gefasst. Beratungs- und Beschlussgremien sind die alle zwei Jahre tagende Gipfelkonferenz, die Ministerkonferenz und der Ständige Rat der Francophonie. Seit 1997 hält ein Generalsekretär die Fäden der Organisation in der Hand und verleiht ihr „Gesicht und Stimme“ (ab 2014: Michaëlle Jean, Kanada).
Auf politischem Gebiet tritt die Organisation für die Durchsetzung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, die Wahrung der Menschenrechte und die Verhütung von Konflikten ein. Sie will den internationalen Einfluss und die Verbreitung der französischen Sprache voranbringen sowie die Rolle der jungen Menschen und der Frauen stärken. Die konkrete Zusammenarbeit ihrer Mitglieder erstreckt sich auf Bildung, Wissenschaft und Medien (Fernsehprogramm TV5), auf Wirtschaft und Entwicklung, Verwaltung und Rechtswesen.
Ausgabe: | 02/2017 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |