Fairer Handel

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Infografik Nr. 384951

Das ZAHLENBILD erläutert, was Fairer Handel ist und was das Fair-Trade-Siegel bedeutet. Und es gibt einen Überblick über die Umsatzentwicklung im Handel mit Fair-Trade-Produkten. Welche fair gehandelten Waren erzielen die höchsten Umsätze? Knapp aufbereitete und anschaulich präsentierte Informationen!

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Fairer Handel

Der Begriff Fairer Handel (Fair Trade) bezeichnet eine internationale Bewegung, die mehr Gerechtigkeit im Welthandel anstrebt. Ihr Hauptaugenmerk gilt den Handels- und Arbeitsbedingungen von benachteiligten Kleinproduzenten sowie Plantagen- und Fabrikarbeitern in der Dritten Welt. Seit den 1970er Jahren entstanden weltweit Fair-Trade-Organisationen, die Handelspartnerschaften mit Produzenten eingehen und deren Erzeugnisse zu fairen Bedingungen in die Industriestaaten importieren. Sie konzentrieren sich dabei auf den Import von Agrarprodukten und Handwerkserzeugnissen. 2013 legte die Dachorganisation WFTO (World Fair Trade Organization) ihre „Zehn Grundsätze des Fairen Handels“ fest, die heute in überarbeiteter Form als verbindlicher Standard für Fair-Trade-Organisationen in aller Welt gelten; darunter ● faire Handelspraktiken zugunsten der marginalisierten Kleinproduzenten, ● eine faire Bezahlung mit fairen Preisen und mit Löhnen, die den Empfängern zumindest einen würdigen Lebensstandard ermöglichen, ● die Sicherstellung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen, ● die Förderung von Aus- und Weiterbildung und ● die Unterstützung ökologisch nachhaltiger Produktionsmethoden und der Anpassung an den Klimawandel.

Im Mittelpunkt des Fair-Trade-Systems steht die Handelspartnerschaft einer Fair-Trade-Organisation (wie GEPA, GLOBO, El Puente, WeltPartner) oder eines Einzelhandelsunternehmens mit den Produzenten (Kleinbauern, Handwerks- und Plantagenbetrieben). Die Erzeuger verpflichten sich zu Produktionsbedingungen, die mit den Fair-Trade-Standards in Einklang stehen, und erhalten von den Abnehmern dafür garantierte Mindestpreise, die sie von den Preisschwankungen am Weltmarkt unabhängiger machen. Zusätzlich erhalten die Produzenten eine Fair-Trade-Prämie, die sie in soziale und ökonomische Entwicklungsprojekte investieren können. Zur Kennzeichnung fair gehandelter Produkte wurden in den 1990er Jahren Fair-Trade-Siegel eingeführt. Am weitesten verbreitet ist das Siegel von Fairtrade International, einem Dachverband nationaler Siegelorganisationen, zu denen auch der deutsche Fair Trade e.V. gehört.

In Deutschland entwickelten sich die Umsätze mit Fair-Trade-Produkten seit Beginn des Jahrhunderts fast kontinuierlich nach oben. Schwankten sie in den 1990er Jahren noch um die 50 Mio Euro, so stiegen sie 2024 auf nahezu 2,9 Mrd Euro – nicht zuletzt, weil fair gehandelte Produkte auch in das Sortiment großer Discounter aufgenommen wurden. Die mit Abstand umsatzstärksten Fair-Trade-Produkte in Deutschland sind Kaffee und Kakao; es folgen Bananen, Eiscreme, Textilien und Blumen. 

Ausgabe: 09/2025
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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