Deutsche Direktinvestitionen im Ausland

Deutsche Direktinvestitionen im Ausland
42 Credits

Für Sie als Mitglied entspricht dies 4,20 Euro.

Infografik Nr. 480220

Deutsche Unternehmen haben in den letzten Jahrzehnten zunehmend im Ausland investiert, und zwar meist in Ländern, mit denen schon enge Handelsbeziehungen bestehen. An einer Weltkarte ist ablesbar, wie sich die deutschen Direktinvestitionen auf die wichtigsten Partnerländer – allen voran die EU-Nachbarn, die USA und China –  verteilen.

Welchen Download brauchen Sie?

Im Zeichen der Globalisierung investierten deutsche Unternehmen in den letzten Jahrzehnten... mehr
Mehr Details zu "Deutsche Direktinvestitionen im Ausland"

Im Zeichen der Globalisierung investierten deutsche Unternehmen in den letzten Jahrzehnten verstärkt im Ausland, sei es zur Gründung oder Erweiterung von Tochterunternehmen oder zum Erwerb von Firmen oder Beteiligungen. Dahinter stand die Absicht, auf den wichtigsten Absatzmärkten unmittelbar vertreten zu sein, Synergieeffekte und Produktionskostenvorteile zu nutzen, Währungsrisiken zu verringern und Handelshemmnisse zu umgehen. Häufig wurden auch wichtige Unternehmensfunktionen auf rechtlich selbstständige Holdinggesellschaften mit Sitz an einem steuerlich oder gesellschaftsrechtlich günstigen Standort im Ausland übertragen.

Die Investitionen im Ausland konzentrieren sich weitgehend auf Länder, mit denen schon ein intensiver Warenaustausch stattfindet. Die Frage, ob damit nicht Arbeitsplätze aus Deutschland ins Ausland verlagert werden, lässt sich nicht eindeutig beantworten. In manchen Fällen kann erst durch die Einbindung einer kostengünstigen (Teil-)Produktion im Ausland die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens und damit auch der in Deutschland verbleibenden Arbeitsplätze gesichert werden. In anderen Fällen zwingt die zunehmende Tendenz zum Protektionismus in einigen Ländern (wie den USA) dazu, an Ort und Stelle zu produzieren, um steigende Exportkosten zu vermeiden und auf dem betreffenden Markt präsent zu bleiben.

Nach Zahlen der Deutschen Bundesbank nahm der Bestand an deutschen Direktinvestitionen im Ausland 2010 bis 2023 kräftig zu. Trotz der Rücksetzer in der Euro-Krise 2013 und der Corona-Krise 2020 stieg das deutsche Unternehmensvermögen im Ausland während dieses Zeitraums von 832,1 auf 1617,5 Milliarden €. Auf Beteiligungen in den EU-Partnerländern entfielen davon 2023 allein 618,3 Mrd € (38%). Erste europäische Adresse war Luxemburg, wo deutsche Investoren über einen Beteiligungsbesitz von rund 130 Mrd € verfügten. Luxemburg hat damit Großbritannien, das in Europa bis zum Brexit noch führte, den Rang abgelaufen.

Neben den EU-Staaten sind die USA bevorzugtes Ziel für deutsches Beteiligungskapital. Dort belief sich der Bestand an Direktinvestitionen Ende 2023 auf 436,3 Mrd € (27%). Ein weiterer Schwerpunkt deutscher Auslandsinvestitionen lag in China, das sich zu einem immer wichtigeren Absatzmarkt (z.B. für die deutsche Autoindustrie) entwickelte. Obwohl das Tempo neuer Direktinvestitionen dort zuletzt abflachte, nahm der Bestand Ende 2023 auf 125,8 Mrd € (8%) zu, da die in China tätigen Unternehmen hohe Gewinne im Land beließen und reinvestierten. 

Ausgabe: 07/2025
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
Zuletzt angesehen