Strom – Energie per Draht

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Infografik Nr. 370380

Mit dem Stromverbrauch und der Stromerzeugung in Deutschland schien es lange Zeit nur immer weiter aufwärts zu gehen. Aber das stimmt nicht mehr. Veränderungen der Wirtschaftsstruktur, Wachstumsflaute und hohe Strompreise haben den Trend kippen lassen. Außerdem im ZAHLENBILD: Der Beitrag der verschiedenen Energieträger zur Stromproduktion 1991 und 2024 im Vergleich!

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Strom – Energie per Draht

Gesamt-Energieverbrauch und Stromverbrauch in Deutschland seit Anfang der 1990er Jahre zeigen unterschiedliche Verläufe. Der Primärenergieverbrauch blieb bis 2006 annähernd konstant und ging seitdem deutlich zurück. Beim Stromverbrauch erfolgte dagegen erst 2019 ein Knick nach unten. Elektrischer Strom ist aus Sicht der Verbraucher eine bequeme und saubere „Edelenergie“. Er bedarf keiner weiteren Umwandlung mehr und kann als Kraft-, Wärme- oder auch Lichtquelle eingesetzt werden. Er ist nach Bedarf jederzeit verfügbar und lässt sich exakt regeln und abrechnen. Der über viele Jahre zu beobachtende Verbrauchsanstieg resultierte auch aus den Strukturveränderungen der Wirtschaft – hin zu „sauberen“ Produktionsprozessen und zu den Dienstleistungen.

Ähnlich wie der Stromverbrauch entwickelte sich die Brutto-Stromerzeugung. Sie lag 1991 bei 540 Mrd Kilowattstunden (kWh) und stieg ab Mitte der 1990er Jahre fast ununterbrochen – bis auf rund 641 Mrd kWh in den Jahren 2007 und 2008. Im Krisenjahr 2009 wurde dieser Aufwärtstrend gestoppt. Dann gab es einen neuen Anstieg bis auf den Spitzenwert von 654 Mrd Kilowattstunden im Jahr 2017. Mit der sich eintrübenden Industriekonjunktur und der Coronakrise brach die Stromproduktion 2019/20 allerdings wieder ein und dieser Rückgang setzte sich nach einer kurzen Erholung ab 2022 fort. 2024 sank die Stromerzeugung vor dem Hintergrund der anhaltenden wirtschaftlichen Stagnation erstmals sogar auf weniger als 500 Mrd Kilowattstunden.

Begleitet wurde diese Entwicklung von einem tiefgreifenden Umbruch in den Strukturen der Stromerzeugung. Stammten Anfang der 1990er Jahre 84 % der Stromerzeugung zu annähernd gleichen Teilen aus Braunkohle, Steinkohle und Kernenergie und erst zu 3 % aus erneuerbaren Energien, sprich: Wasserkraft, so haben sich die Gewichte seitdem grundlegend verschoben. 2024 trugen die Erneuerbaren, in erster Linie Windkraft und Photovoltaik, bereits 57 % zur inländischen Stromproduktion bei. Die Kernenergie gehört nach der Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke im Frühjahr 2023 der Vergangenheit an und die Kohleverstromung wurde aus klimapolitischen Erwägungen bereits deutlich zurückgefahren. Damit sind allerdings wichtige Träger der Grundlastversorgung entfallen, das heißt: kontinuierlich laufende Kraftwerke zur Deckung des ständigen Mindestbedarfs. Der schwankende Stromertrag aus Wind- und Sonnenenergie macht daher große Reservekapazitäten in Gaskraftwerken erforderlich. Und auch der Bedarf an kurzfristig abrufbarer Regelleistung und an Speichermöglichkeiten nimmt zu.

Ausgabe: 04/2025
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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