Übertragungsnetzbetreiber
Für Sie als Mitglied entspricht dies 4,20 Euro.
Infografik Nr. 370404
Die Übertragungsnetzbetreiber
In den Frühzeiten der Elektrizitätswirtschaft versorgten einzelne Kraftwerke die Verbraucher in der nächstgelegenen Stadt oder Region. Erst nach und nach ...
Die Übertragungsnetzbetreiber
In den Frühzeiten der Elektrizitätswirtschaft versorgten einzelne Kraftwerke die Verbraucher in der nächstgelegenen Stadt oder Region. Erst nach und nach wuchsen diese Versorgungsinseln zu größeren Netzen zusammen. Störungen im Betrieb eines Kraftwerks oder einer Übertragungsleitung konnten nun durch parallel arbeitende Anlagen oder Umleitungen aufgefangen werden. Heute besteht in Deutschland ein flächendeckendes Übertragungsnetz, über das große Strommengen auf höchster Spannungsebene (220000 oder 380000 Volt) über weite Entfernungen transportiert werden. Die Weiterleitung des Stroms zu den Verbrauchern erfolgt dann über Verteilernetze, die mit Hoch-, Mittel- oder Niederspannung betrieben werden.
Das deutsche Höchstspannungsnetz gliedert sich in vier Netzgebiete, die sogenannten Regelzonen. Bis vor wenigen Jahren unterstanden diese noch den Energiekonzernen E.on, RWE, EnBW und Vattenfall. Das Dritte EU-Energiepaket von 2009 erzwang jedoch die Entflechtung von Stromerzeugung und Netzbetrieb. Als Übertragungsnetzbetreiber traten die Unternehmen Tennet TSO, 50 Hertz, Amprion und TransnetBW an die Stelle der Großkonzerne. Die Netzbetreiber sind nach § 11 des Energiewirtschaftsgesetzes verpflichtet, ein sicheres, zuverlässiges und leistungsfähiges Stromnetz zu betreiben, es zu warten, bedarfsgerecht zu optimieren, zu verstärken und auszubauen. Sie müssen einen diskriminierungsfreien Zugang zu ihrem Netz gewähren. Im Interesse der Sicherheit und Stabilität der Stromversorgung haben sie einen störungsfreien überregionalen Stromtransport zu gewährleisten und dafür zu sorgen, dass sich Stromerzeugung und Verbrauch stets die Waage halten. Zur Vermeidung von Leistungsschwankungen in ihren Netzen müssen sie kurzfristig Strom einspeisen oder ableiten können. Um diese Aufgabe besser und effizienter zu bewältigen, haben die Übertragungsnetzbetreiber ihre Regelzonen untereinander und mit Teilnetzen des benachbarten Auslands über Kuppelleitungen zusammengeschlossen. Die Energiewende stellt die Übertragungsnetzbetreiber vor besondere Herausforderungen. So führt der wachsende Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien zu erhöhtem Regelungsbedarf. Die Windparks im Norden Deutschlands und vor der deutschen Küste müssen an das Höchstspannungsnetz angeschlossen werden. Und um den Ökostrom aus dem Norden in die süddeutschen Verbrauchszentren zu transportieren, sind neue Strom-Autobahnen erforderlich. Die Übertragungsnetzbetreiber erarbeiten dafür jährlich aktualisierte nationale Netzentwicklungspläne als Grundlage für den gesetzlichen Bundesbedarfsplan.Ausgabe: | 03/2015 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |