Die deutschen Seehäfen

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Die deutschen Seehäfen

Als rohstoffarmes und zugleich stark exportorientiertes Industrieland ist Deutschland auf leistungsfähige Verbindungen im Güterverkehr mit der übrigen Welt angew ...

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Die deutschen Seehäfen

Als rohstoffarmes und zugleich stark exportorientiertes Industrieland ist Deutschland auf leistungsfähige Verbindungen im Güterverkehr mit der übrigen Welt angewiesen. Dabei kommt dem Seeschiffsverkehr und den Seehäfen eine zentrale und immer noch wachsende Bedeutung zu. Nach dem Ende der europäischen Teilung 1989/90 und mit zunehmender Einbindung der Schwellenländer in den Welthandel wuchs der Seegüterverkehr über die deutschen Häfen lange Zeit schneller als die deutsche Wirtschaft im Ganzen. Die globale Wirtschaftskrise führte 2009 jedoch zu einem dramatischen Einbruch des Seegüterumschlags in den deutschen Nord- und Ostseehäfen: Hatte er 2008 noch den Rekordwert von 321 Mio Tonnen erreicht, so fiel er infolge der Krise um fast ein Fünftel auf nur noch 263 Mio t ab. In den Folgejahren kam es jedoch zu einer allmählichen Erholung. 2014 wurden in den Seehäfen der Bundesrepublik 304 Mio t Güter umgeschlagen; davon entfielen 59 % auf den Güterempfang und 41 % auf den Güterversand.

Die deutschen Seehäfen stehen in intensivem Wettbewerb mit den Rheinmündungshäfen (Rotterdam, Antwerpen), die ebenfalls als Drehscheibe für den überseeischen Handel der Bundesrepublik dienen. Mit Abstand größter deutscher Seehafen und zugleich einer der wichtigsten Seegüterumschlagplätze der Welt ist der Hamburger Hafen, auf den sich die Öffnung der europäischen Grenzen und die EU-Mitgliedschaft der osteuropäischen Länder besonders positiv auswirkten. Mit 126,0 Mio t wurden dort 2014 mehr als doppelt so viele Güter umgeschlagen wie im Jahr 1990. Im Containerverkehr, der in Deutschland inzwischen fast die Hälfte (44 %) des gesamten Seegüterumschlags ausmacht, ließ Hamburg die anderen deutschen Häfen auch 2014 weit hinter sich: 9,7 Mio TEU (von insgesamt 15,9 Mio TEU) wurden in den Hamburger Terminals abgefertigt. Unter den wichtigsten Containerhäfen der Welt nahm Hamburg 2013 den 15. Rang ein. (TEU ist die gängige Maßeinheit im Containerverkehr; 1 TEU entspricht einem 20-Fuß-Standardcontainer).

Das Land Bremen verfügt über zwei leistungsfähige Seehäfen: Bremen, 60 km landeinwärts gelegen, mit hervorragender Verkehrsanbindung ans Hinterland, und Bremerhaven mit seinem modernen Container-Terminal an der offenen See und einer der größten Autoverladeanlagen der Welt. 2014 wurden in beiden Häfen zusammen 66,4 Mio t umgeschlagen. Massengütern wie Öl und Kohle verdankt Wilhelmshaven seine Bedeutung. Zuletzt entwickelten sich die Importmengen aber stark rückläufig; der Güterumschlag sank daher von 46,0 Mio t (2005) auf 23,6 Mio t (2014). Für den benachbarten Tiefwasser-Containerhafen Jade-Weser-Port ist nach verlustreichen Anfängen erst ab 2015 eine stärkere Nutzung in Sicht.

Ausgabe: 04/2015
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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