Tiefwasserhafen Jade-Weser-Port
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Infografik Nr. 422525
Tiefwasserhafen Jade-Weser-Port
Mit der Ausweitung des Welthandels und der zunehmenden internationalen Arbeitsteilung entwickelte sich die in den letzten z ...
Tiefwasserhafen Jade-Weser-Port
Mit der Ausweitung des Welthandels und der zunehmenden internationalen Arbeitsteilung entwickelte sich die in den letzten zwei Jahrzehnten zum weltweit am schnellsten wachsenden Verkehrsträger. Denn die international gehandelten Industriegüter werden über große Distanzen zumeist von Containerfrachtern transportiert, ehe sie durch kleinere Schiffe, per Bahn oder Lkw ihr Ziel erreichen. Dieses Wachstum drückt sich nicht allein in der steigenden Anzahl von Containerschiffen aus, sondern auch in der zunehmenden Größe der Schiffsbauten. Gegen Ende der 1990er Jahre hatten die größten Containerschiffe (vom Typ Panamax) noch eine Ladekapazität von 4400 TEU (1 TEU entspricht einem 20-Fuß-Standardcontainer); heute verfügen die größten Schiffe („Emma Maersk“-Klasse) bereits über ein Fassungsvermögen von 14770 TEU. Und schon sind Frachter im Bau, die 18000 TEU aufnehmen können und einen Tiefgang von voraussichtlich 16,7 m haben (Triple-E-Klasse). Schiffe dieser Größe können weltweit nur in einem Dutzend Häfen abgefertigt werden.
Der im September 2012 in Betrieb genommene Jade-Weser-Port ist als einziger tideunabhängiger Seehafen in Deutschland für Schiffe dieser Kategorie gerüstet. Der Containerhafen ist ein Gemeinschaftsprojekt der Länder Niedersachsen und Bremen. Er wurde durch Sandaufspülung im Bereich der Innenjade nordöstlich von Wilhelmshaven gewonnen und umfasst ein Containerterminal von rund 130 Hektar mit einer 1725 m langen Anlegezone (Kaje), ein Güterverkehrszentrum für die Anbindung ans Hinterland sowie Flächen für die Ansiedlung von Gewerbebetrieben. Für die Ladegeschäfte stehen 16 Containerbrücken zur Verfügung, so dass im Vollbetrieb vier der derzeit größten Containerschiffe mit einer Länge von 430 m und einem Tiefgang von bis zu 16,5 m parallel abgefertigt werden können. Eine landseitige Umschlagsanlage bildet die Schnittstelle zu den Transportnetzen Schiene und Straße. Der Jade-Weser-Port soll aber auch als Drehscheibe (Transshipment-Hub) für Feeder-Verbindungen von und nach Großbritannien, Skandinavien und in den Ostseeraum dienen (Feeder: Schiffe mit einer Kapazität von 500-1700 TEU). Die Umschlagskapazität des Hafens ist auf jährlich bis zu 2,7 Mio TEU ausgelegt.
Im Nationalen Hafenkonzept von 2009 kommt dem Jade-Weser-Port eine zentrale Bedeutung für die Abfertigung der künftigen Großschiffe zu. Welche Position er sich in der so genannten Nordrange – d.h. unter den kontinentaleuropäischen Häfen an der Nordsee – auf Dauer erobern wird, ist aber noch offen. Über sie wird ein Großteil der europäischen Im- und Exporte abgewickelt.
Ausgabe: | 10/2012 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |