Hochschulen in Deutschland

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Hochschulen in Deutschland

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Hochschulen in Deutschland

Die deutsche Universität – nach dem neuhumanistischen Reformideal des frühen 19. Jahrhunderts eine Stätte der „Bildung durch Wissenschaft“, ein Ort der freien Forschung und Lehre – wurde seit der Industrialisierung immer stärker in das Kraftfeld von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik hineingezogen und mit neuen Anforderungen konfrontiert. Der hehre Bildungstempel von einst sollte durch Forschung zur technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung beitragen und eine zunehmend breite Schicht von Fach- und Führungskräften ausbilden. Die Hochschulen für solche Aufgaben tauglich zu machen, war auch das Ziel der bildungspolitischen Reformen, die in der Bundesrepublik Deutschland um die Mitte der 1960er Jahre eingeleitet wurden. Durch den Ausbau bestehender und die Gründung neuer Hochschulen wurden die akademischen Forschungs- und Ausbildungskapazitäten bis Ende der 1970er Jahre erheblich erweitert. Parallel dazu erfolgte die Neuordnung und Differenzierung des Hochschulwesens im Hinblick auf eine bedarfsgerechte Ausbildung der Studierenden. So entstand neben den Universitäten ein Netz von Fachhochschulen, deren Profil durch praxisnahe Ausbildung und anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung gekennzeichnet war. Teil dieser Entwicklung war, dass sich die Hochschullandschaft auch in bisher unterversorgte Regionen ausfächerte.

Das Hochschulsystem der früheren Bundesrepublik stand nach der deutschen Einigung auch Pate für den Neuaufbau der Hochschulen in Ostdeutschland. Vor dem Hintergrund der Globalisierung und der europäischen Erweiterung wuchs in den 1990er Jahren der Druck auf die deutschen Hochschulen, sich zu modernisieren und stärker international auszurichten. Bei weiterhin knapper Finanzausstattung räumte ihnen die Hochschulpolitik größere organisatorische Handlungsspielräume ein. Zugleich wurde eine stärkere Differenzierung der Hochschulen nach Leistungsgesichtspunkten gefördert. Die von Bund und Ländern getragene Exzellenzinitiative stellte für „Elitehochschulen“ ab 2006 zusätzliche Mittel zur Verfügung.

Um die Durchlässigkeit und Vergleichbarkeit der Hochschulausbildung im europäischen Rahmen zu verbessern, einigten sich die europäischen Bildungsminister 1999 in Bologna auf die Einführung gestufter Studiengänge mit berufsqualifizierenden Abschlüssen (Bachelor, Master). Auch die deutschen Hochschulen stellten seitdem den größten Teil ihres Studienangebots auf die neuen Studiengänge um. Im Winter 2012/13 gab es in Deutschland 427 Hochschulen, darunter 108 Universitäten und 215 Fachhochschulen. Rund 110 meist kleinere private (Fach-)Hochschulen sind Teil dieser Hochschullandschaft.

Ausgabe: 08/2013
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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