Tierversuche

Tierversuche
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Infografik Nr. 506575

Um die Notwendigkeit von Tierversuchen gibt es kontroverse Diskussionen. Die Gesetzgebung will die Zahl der Tierversuche reduzieren, ohne dass dadurch wissenschaftliche oder wirtschaftliche Nachteile entstehen. Tatsächlich ist ihre Zahl seit 2014 deutlich zurückgegangen. Wofür wurden Versuchstiere eingesetzt? Und welche Alternativen gibt es? Ein Anstoß zum Nachdenken!

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Tierversuche sind Eingriffe oder Behandlungen, die zu Versuchszwecken an Tieren durchgeführt werden und für diese Tiere mit Schmerzen, Leiden oder Schäden verbunden sein können. Auch Veränderungen des Erbguts fallen unter diese Definition. Nach dem deutschen Tierschutzgesetz dürfen solche Versuche im Rahmen festumrissener, staatlich überwachter Vorhaben vorgenommen werden, sofern sie unerlässlich sind, um Krankheiten zu erkennen und zu behandeln, Zustände und Funktionen des Organismus zu erkennen und zu beeinflussen, Umweltgefährdungen zu erkennen, die Gesundheitsverträglichkeit von Stoffen und Produkten zu prüfen oder die Grundlagenforschung voranzubringen. Dabei ist stets zu prüfen, ob der verfolgte Zweck nicht durch andere Methoden und Verfahren erreicht werden kann. Versuche an Wirbeltieren und Kopffüßern dürfen nur erfolgen, wenn die zu erwartenden Schmerzen und Schäden der Tiere ethisch vertretbar sind. Verboten sind Tierversuche zur Entwicklung oder Erprobung von Waffen und Munition sowie, von Ausnahmen abgesehen, zur Entwicklung von Tabakerzeugnissen, Waschmitteln und Kosmetika.

Die Berechtigung von Tierversuchen wird auch in Fachkreisen kontrovers diskutiert. Ziel des Gesetzgebers ist es, die Zahl der Versuche zu reduzieren, ohne dass dadurch wissenschaftliche oder wirtschaftliche Nachteile entstehen. 1989 wurde die „Zentralstelle zur Erfassung und Bewertung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch“ gegründet. Sie ist heute Teil des Deutschen Zentrums zum Schutz von Versuchstieren (Bf3R) und erforscht u.a. Ersatzmethoden nach dem 3R-Prinzip (replace, reduce, refine – vermeiden, vermindern, verbessern). Eine EU-Richtlinie von 2010 verschärfte die Auflagen für Tierversuche; sie verpflichtet Industrie und Forschungsinstitute dazu, Methoden und Versuchsstrategien zu entwickeln, für die keine lebenden Tiere verwendet werden.

Tatsächlich ging die Zahl der Tierversuche in Deutschland seit 2014 deutlich zurück, nachdem sie zuvor über lange Jahre zugenommen hatte. 2023 wurden 1,46 Millionen Versuchstiere eingesetzt, davon allein 59% für die Grundlagenforschung; 14% dienten der Erforschung von Krankheiten bei Menschen und Tieren; 17% wurden u.a. für die Herstellung oder Qualitätskontrolle medizinischer Produkte oder für toxikologische Sicherheitsprüfungen verwendet. Weitere 672000 Tiere wurden zu wissenschaftlichen Zwecken getötet und z.B. für die Gewinnung von Organen oder Zellmaterial verwendet. Darüber hinaus verzeichnet die Statistik 1,37 Mio getötete Tiere, die zwar für wissenschaftliche Zwecke gezüchtet, aber nicht verwendet wurden. 

Ausgabe: 08/2025
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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