Plastik in der Umwelt

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Infografik Nr. 126660

Ohne Kunststoffe wäre die moderne Welt nicht denkbar. Plastik findet sich in allen Lebensbereichen und ist Bestandteil der meisten Industrieprodukte‚ von Autoreifen über Kleidung und die Gehäuse von Elektronikprodukten bis hin zum Verpackungsmaterial für alle möglichen Waren. Auch in Zukunft ist daher mit einem Wachstum der Kunststoffproduktion zu rechnen. Für die Natur bedeutet Plastik aber erhebliche Belastungen‚ denn es ist biologisch nicht abbaubar und in manchen Fällen sogar toxisch. Tiere können sich z.B. in Plastikmüll verfangen‚ wie es vor allem in Gewässern häufig geschieht. Durch den Zerfall von Plastik geraten zudem giftige Zusatzstoffe in die Umwelt‚ mit unabsehbaren Folgen für ganze Ökosysteme und letztlich auch für den Menschen.

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Ohne Kunststoffe wäre die moderne Welt nicht denkbar. Plastik findet sich in allen Lebensbereichen und ist Bestandteil der meisten Industrieprodukte‚ von Autoreifen über Kleidung und die Gehäuse von Elektronikprodukten bis hin zum Verpackungsmaterial für alle möglichen Waren. Auch in Zukunft ist daher mit einem Wachstum der Kunststoffproduktion zu rechnen. Für die Natur bedeutet Plastik aber erhebliche Belastungen‚ denn es ist biologisch nicht abbaubar und in manchen Fällen sogar toxisch. Tiere können sich z.B. in Plastikmüll verfangen‚ wie es vor allem in Gewässern häufig geschieht. Durch den Zerfall von Plastik geraten zudem giftige Zusatzstoffe in die Umwelt‚ mit unabsehbaren Folgen für ganze Ökosysteme und letztlich auch für den Menschen. Seit in den 1970er Jahren erstmals Kunststoffpartikel in der Natur entdeckt wurden‚ versucht die Wissenschaft herauszufinden‚ welche Mengen an Kunststoff tatsächlich in die Umwelt gelangen.

In einer 2018 veröffentlichen Studie versucht das Fraunhofer-Institut für Umwelt-‚ Sicherheits- und Energietechnik‚ die Kunststoffemissionen in Deutschland zu quantifizieren. Nach seinen Schätzungen machen größere Plastikteile (Makroplastik) mit rund 116.000 Tonnen im Jahr etwa ein Viertel (26%) aller Kunststoffemissionen aus. Sie gelangen vor allem durch „wilde“ Müllablagerung in die Umwelt (z.B. durch achtlos weggeworfene Plastikflaschen‚ Verpackungen usw.). In der Natur zerfallen sie durch Verwitterung und Fragmentierung mit der Zeit zu winzigen Partikeln (sekundärem Mikroplastik). Der Großteil der Emissionen (74%) besteht mit rund 330.000 Tonnen pro Jahr aber aus primärem Mikroplastik. Dieses wiederum lässt sich unterscheiden in Kunststoffpartikel‚ die direkt bei der Produktion entstehen – zum Beispiel Plastikgranulate (Pellets) in Kosmetikprodukten oder für die industrielle Weiterverarbeitung –‚ und in Partikel oder Fasern‚ die erst während der Nutzung freigesetzt werden. Auf Mikroplastik dieser Art ist der allergrößte Teil der Emissionen zurückzuführen. An erster Stelle steht dabei der Abrieb von Reifen. Mit großem Abstand folgen Plastikfreisetzungen bei der Abfallentsorgung‚ der Abrieb von Bitumen in Asphalt und Verluste der winzigen Kunststoffpellets bei der industriellen Produktion.

Rechnet man die Kunststoffemissionen auf die einzelnen Bundesbürger um‚ werden pro Kopf jedes Jahr etwa 5.400 Gramm Plastik emittiert. Um weitere Umweltschäden zu vermeiden‚ müssten die Emissionen laut Fraunhofer-Institut aber auf 200 Gramm pro Kopf reduziert werden. Als Maßnahmen schlagen die Forscher u.a. vor‚ mehr zu recyceln‚ abriebärmere Kunststoffe zu entwickeln und – an jeden einzelnen Verbraucher gerichtet – Plastikmüll ordnungsgemäß zu entsorgen und langlebigere Reifen zu nutzen.

Ausgabe: 10/2018
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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