Binationale Paare
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Infografik Nr. 021195
Binationale Paare
Mischehen, in denen sich Partner unterschiedlicher Nationalität oder Religion zusammenfinden, gelten als Gradmesser für die Aufnahmefähigkeit und Offenheit einer Ges ...
Binationale Paare
Mischehen, in denen sich Partner unterschiedlicher Nationalität oder Religion zusammenfinden, gelten als Gradmesser für die Aufnahmefähigkeit und Offenheit einer Gesellschaft und für die gelungene Eingliederung von Zuwanderern oder Minderheiten. Und nicht nur das: Sie sind selbst Teil sozialer und kultureller Wandlungsprozesse, die sie verstärken und weiter vorantreiben. Je mehr Männer und Frauen unterschiedlicher nationaler oder ethnischer Herkunft miteinander die Ehe eingehen und Familien gründen, desto weniger Platz ist für Vorurteile und Ablehnung, desto mehr Kinder werden geboren, die in zwei verschiedenen Kulturen verankert sind.
Im Allgemeinen ist bei der Wahl des Ehepartners ein hohes Maß an Übereinstimmung gefragt: Die meisten Paare verfügen über ähnliche Bildungsvoraussetzungen, unterscheiden sich altersmäßig nur um wenige Jahre, gehören der gleichen Konfession an und haben die gleiche Nationalität. Binationale Ehen durchbrechen diesen traditionellen Gleichklang zumindest im Hinblick auf die Staatsangehörigkeit.
Betrachtet man die Heiratstatistik der Bundesrepublik, so überwiegen naturgemäß die Verbindungen zwischen deutschen Partnern. 2010 machten sie 86,6% der insgesamt rund 382000 Eheschließungen aus. Das bedeutet im Umkehrschluss aber, dass bei jeder achten Eheschließung wenigstens einer der Partner einen ausländischen Pass hatte. Der Anteil binationaler Eheschließungen zwischen deutsch-ausländischen Paaren lag bei 11,5%. In den Jahren 2001-2003 erreichte er sogar fast 15%. Seit Mitte der 1990er Jahre entschließen sich jeweils mehr ausländische Frauen als Männer zu solchen gemischten Ehen. 2010 tauschten 24695 Frauen ausländischer Nationalität die Ringe mit einem deutschen Mann, während umgekehrt 19103 ausländische Männer eine deutsche Frau ehelichten. Deutsche Männer heirateten häufig Frauen aus Osteuropa, der Türkei und Thailand; deutsche Frauen gingen bevorzugt mit Männern aus der Türkei, aus Italien und den USA zum Standesamt.
Von der gesamten Bevölkerung im heiratsfähigen Alter leben in Deutschland 5,8% als Partner in einer gemischt-nationalen Ehe; von den Erwachsenen ausländischer Herkunft sind sogar schon rund 18% binational verheiratet. Im europäischen Durchschnitt machen die Partner gemischt-nationaler Ehen etwa 4% der erwachsenen Bevölkerung aus. Am höchsten ist der Anteil in der Schweiz (10,5%) und in Luxemburg (10,0%). Diese Angaben (für die Jahre 2008-10) beziehen sich wohlgemerkt nur auf die formell geschlossenen Ehen und lassen andere Formen des Zusammenlebens außer Betracht.
Ausgabe: | 08/2012 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |