Haushalte - gestern und heute

Haushalte - gestern und heute
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Infografik Nr. 042550

Die Zusammensetzung der Haushalte in Deutschland hat sich in den letzten fünfzig Jahren stark verändert. Ein- und Zweipersonenhaushalte dominieren, größere Haushalte sind auf dem Rückzug. Zahlen aus dem Mikrozensus zeichnen das aktuelle Bild.

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Ein privater Haushalt besteht aus Personen, die zusammenwohnen und gemeinsam wirtschaften, aber nicht unbedingt miteinander verwandt sein müssen. Oft umfasst er auch nur eine einzelne Person – in Deutschland die häufigste Haushaltsform. Nach ersten Ergebnissen des Mikrozensus gab es in der Bundesrepublik im ersten Halbjahr 2023 rund 41,1 Millionen Haushalte. Davon entfielen 16,7 Millionen (41 %) auf Einpersonenhaushalte. Anfang der 1970er Jahre bestanden im damaligen Bundesgebiet erst 25 % der Haushalte aus einer Person. Dass die Kleinsthaushalte seitdem so stark zugenommen haben, ist vor allem auf Veränderungen im Altersaufbau der Bevölkerung zurückzuführen. Bei den Alleinlebenden handelt es sich zu mehr als einem Drittel (36 %) um ältere Menschen ab 65 Jahren, und zwar meist um Frauen, die nach einer Scheidung oder nach dem Tod des Partners keine neue Bindung mehr eingehen. Daneben gibt es eine wachsende Zahl von Single-Haushalten lediger jüngerer Leute.
Auch die Zweipersonenhaushalte liegen langfristig im Trend. Ihr Anteil an den Haushalten insgesamt ist gegenüber 1970 von 27 % auf 34 % gestiegen. Zu dieser Gruppe gehören u.a. die kinderlosen Paare, die „unvollständigen“ Mutter-Kind- oder Vater-Kind-Familien und die älteren Ehepaare, deren Kinder längst auf eigenen Füßen stehen. Auf dem Rückzug befindet sich dagegen die „Normalfamilie“ mit Eltern und mindestens einem Kind. 2023 bestand in Deutschland nur noch etwa jeder vierte Haushalt (26 %) aus drei und mehr Personen. Mit der Veränderung der Haushaltsstrukturen geht eine weitgehende Trennung der Generationen einher. Dass drei Generationen (Großeltern, Eltern und Kinder) zusammenleben, ist eine Ausnahme. Dazu passt die Beobachtung, dass eine wachsende Zahl von Haushalten ausschließlich aus älteren Personen (ab 65) besteht: Rund ein Viertel aller Haushalte sind reine „Seniorenhaushalte“.
Gründlich verschoben hat sich im Lauf der Jahrzehnte auch die soziale Struktur der Haushalte. 1970 war die Bezugsperson in 68 % aller Haushalte des damaligen Bundesgebiets erwerbstätig. 2023 lag dieser Anteil deutschlandweit bei 64 %. Das heißt: Für 36 % der Haushalte stand nicht (mehr) die Erwerbsarbeit des Haupteinkommensbeziehers im Mittelpunkt. Sie wurden von anderen Lebensinhalten bestimmt und stützten sich auch überwiegend auf andere Einkommensquellen. Dabei hat die Erwerbsbeteiligung der Haushalte in den letzten zehn Jahren wieder deutlich zugenommen. Der Grund dafür liegt in Maßnahmen, die – wie die Senkung den Rentenniveaus und die Anhebung der Rentenaltersgrenze – zur Verlängerung des Arbeitslebens zwingen.

Ausgabe: 02/2024
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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