Haushalte - gestern und heute

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Infografik Nr. 042550

Ein privater Haushalt besteht aus Personen, die zusammenwohnen und gemeinsam wirtschaften, aber nicht unbedingt miteinander verwandt sein müssen. Oft umfasst er auch nur eine einzelne Person – in Deutschland die häufigste Haushaltsform. Auch die Zweipersonenhaushalte liegen langfristig im Trend.

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Ein privater Haushalt besteht aus Personen, die zusammenwohnen und gemeinsam wirtschaften, aber nicht unbedingt miteinander verwandt sein müssen. Oft umfasst er auch nur eine einzelne Person – in Deutschland die häufigste Haushaltsform. Nach den Ergebnissen des Mikrozensus gab es in der Bundesrepublik 2018 im Durchschnitt 41,4 Millionen Haushalte. Davon entfielen 17,3 Millionen (42 %) auf Einpersonenhaushalte. Anfang der 1970er Jahre bestanden im damaligen Bundesgebiet erst 25 % der Haushalte aus einer Person. Dass die Kleinsthaushalte seitdem so stark zugenommen haben, ist vor allem auf Veränderungen in der Altersstruktur der Bevölkerung zurückzuführen. Bei den Alleinlebenden handelt es sich zu rund einem Drittel um ältere Menschen (ab 65 Jahren), und zwar meist um Frauen, die nach einer Scheidung oder nach dem Tod des Partners keine neue Bindung mehr eingehen. Daneben gibt es eine wachsende Zahl von Single-Haushalten lediger jüngerer Leute.

Auch die Zweipersonenhaushalte liegen langfristig im Trend. Ihr Anteil an den Haushalten insgesamt ist seit 1970 von 27 % auf 34 % gestiegen. Zu dieser Gruppe gehören u. a. die kinderlosen Paare, die „unvollständigen“ Mutter-Kind- oder Vater-Kind-Familien und die älteren Ehepaare, deren Kinder längst auf eigenen Füßen stehen. Auf dem Rückzug befindet sich dagegen die „Normalfamilie“ mit Eltern und mindestens einem Kind. 2018 bestand in Deutschland nur noch knapp jeder vierte Haushalt (24 %) aus drei und mehr Personen. Mit der Veränderung der Haushaltsstrukturen geht eine weitgehende Trennung der Generationen einher. Dass drei Generationen (Großeltern, Eltern und Kinder) zusammenleben, ist eine Ausnahme. Dazu passt die Beobachtung, dass eine wachsende Zahl von Haushalten ausschließlich aus älteren Personen (ab 65 Jahren) besteht: 2018 stieg der Anteil dieser reinen „Seniorenhaushalte“ auf 25 %.

Gründlich verschoben hat sich im Lauf der Jahrzehnte auch die soziale Struktur der Haushalte. 1970 war die Bezugsperson in 68 % aller Haushalte des damaligen Bundesgebiets erwerbstätig. 2018 lag dieser Anteil deutschlandweit bei 63 %. Das heißt: Für 37 % der Haushalte stand nicht (mehr) die Erwerbsarbeit des Haupteinkommensbeziehers im Mittelpunkt. Sie wurden von anderen Lebensinhalten bestimmt und stützten sich auch überwiegend auf andere Einkommensquellen. Dabei hat die Erwerbsbeteiligung der Haushalte in den letzten Jahren entgegen dem langfristigen Trend wieder zugenommen. Der Grund dafür liegt in Maßnahmen, die – wie die Senkung des Rentenniveaus und die Anhebung der Rentenaltersgrenze – zur Verlängerung des Arbeitslebens zwingen.

Ausgabe: 04/2020
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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