Gesundheitsrisiko Übergewicht
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Infografik Nr. 141252
Überernährung und Bewegungsmangel ergeben zusammen eine fatale Kombination. So auch in Deutschland, wo fast ein Fünftel der Erwachsenen an starkem Übergewicht (Adipositas) leidet. Welche Unterschiede gibt es dabei zwischen Männern und Frauen? Und welche Altersgruppen sind am stärksten betroffen?
Übergewicht und Fettleibigkeit sind eine ernstzunehmende Gefahr für Gesundheit und Leben der Menschen in den entwickelten Ländern. Der in Überflussgesellschaften verbreitete, durch Überernährung und Bewegungsmangel gekennzeichnete Lebensstil kann zusammen mit einer entsprechenden genetischen Veranlagung zu einer problematischen Zunahme des Körpergewichts führen. Übergewicht beeinträchtigt nicht nur die Lebensqualität und die Bewegungsfreiheit der Betroffenen, sondern geht auch oft mit Krankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen einher. Infolgedessen liegt die durchschnittliche Lebenserwartung von Menschen mit starkem Übergewicht deutlich niedriger als die von Normalgewichtigen. Ob Übergewicht vorliegt, bemisst sich nach dem sogenannten Body-Mass-Index (BMI), der das Körpergewicht (in kg) zum Quadrat der Körpergröße (in m) in Beziehung setzt. Nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO gelten Erwachsene mit einem BMI ab 25 als übergewichtig. Starkes Übergewicht (Adipositas) wird ab einem BMI von 30 angenommen; die WHO stuft es als eigenständige Krankheit ein.
Nach Daten der OECD ist der Anteil der Übergewichtigen in den westlichen Industrieländern seit den 1980er Jahren deutlich angestiegen. Ein Zusammenhang mit dem Rückgang schwerer körperlicher Arbeit und dem wachsenden Angebot kalorienreicher Nahrungs- und Genussmittel liegt auf der Hand. Die Mechanismen der Verführung zum Essen und Trinken, Naschen und Genießen taten offensichtlich ihre Wirkung, wenn auch nicht in allen Ländern und allen Bevölkerungsschichten gleichermaßen. Nach eigener Auskunft haben in den Industrieländern durchschnittlich 18 % der Männer und der Frauen einen BMI von 30 und mehr. In den USA sind nach Selbstangaben sogar 33 % der Männer und 34 % der Frauen von starkem Übergewicht (Adipositas) betroffen.
Erfahrungsgemäß wird das Problem des Übergewichts in Selbstauskünften aber stets unterschätzt und Messungen (die jedoch selten in repräsentativer Form vorliegen) ergeben noch weit höhere Werte: So wurde in den USA 2019 in Wahrheit bei 44 % der Männer und 42 % der Frauen Adipositas festgestellt. Für Deutschland liegen Selbstauskünfte aus der Querschnittbefragung GEDA 2019/2020 vor. Ihnen zufolge weisen 47 % der Frauen und knapp 61 % der Männer im Erwachsenenalter ein Übergewicht (d.h. einen BMI ab 25) auf. Davon sind jeweils 19 % von Adipositas (BMI ab 30) betroffen. Der Anteil der Übergewichtigen steigt mit dem Alter, geht bei den Über-65-Jährigen aber wieder zurück. Auffällig ist, dass Übergewicht in den unteren Bildungsschichten fast durchweg häufiger auftritt als in der übrigen Bevölkerung.
Ausgabe: | 05/2023 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |