Überstunden

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Infografik Nr. 240060

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Die Erwerbstätigen in Deutschland leisten jährlich mehr als 57 Milliarden Arbeitsstunden. Darin enthalten sind auch die bezahlten und unbezahlten Überstunden der bes ...

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Überstunden

Die Erwerbstätigen in Deutschland leisten jährlich mehr als 57 Milliarden Arbeitsstunden. Darin enthalten sind auch die bezahlten und unbezahlten Überstunden der beschäftigten Arbeitnehmer. Nach den Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) entfielen 2012 auf jeden Arbeitnehmer durchschnittlich 4,4 Überstunden im Monat oder rund 47 Überstunden im Jahr. Bei den Überstunden handelt es sich um Mehrarbeit, die über die vertragliche vereinbarte Arbeitszeit hinausgeht und nicht zu einem späteren Zeitpunkt durch Freizeit ausgeglichen wird.

Überstunden fallen an, wenn die anstehende Arbeit mit dem vorhandenen Personal nicht in der regulären Arbeitszeit bewältigt werden kann (z. B. wenn Termine drängen oder ein Teil der Beschäftigten krankheits- oder urlaubsbedingt ausfällt) und die verfügbaren Kräfte ihren Arbeitstag verlängern (müssen), damit das Arbeitspensum geschafft wird. Betriebe wählen häufig diese Lösung, wenn die Mehrarbeit nur vorübergehend auftritt und sich die Einstellung zusätzlichen Personals nicht lohnen würde. Viele Arbeitnehmer gehen bereitwillig darauf ein, weil sie durch bezahlte Überstunden ihr Einkommen verbessern können.

Bezahlte Überstunden sind vor allem in Industrie und Handwerk, in der Landwirtschaft und in Handel, Verkehr und Gastgewerbe verbreitet; sie überwiegen dort die unbezahlte Mehrarbeit. Umgekehrt verhält es sich in den Dienstleistungsbereichen. Leisteten die Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe (ohne Bau) 2012 je Monat durchschnittlich 3,3 bezahlte und 2,8 unbezahlte Überstunden, so setzte sich die Mehrarbeit bei den Unternehmens- und sonstigen Dienstleistern aus nur 1,7 bezahlten, aber 4,1 unbezahlten Stunden zusammen.

Der Umfang der Überstunden und das Verhältnis zwischen bezahlter und unbezahlter Mehrarbeit variiert auch sehr stark nach der beruflichen Stellung der Beschäftigten. So kamen Beamte im einfachen und mittleren Dienst im Durchschnitt nur auf 1,2 monatliche Überstunden. Gelernte Arbeiter und Facharbeiter arbeiteten hingegen 4,9 Stunden länger, von denen 4,4 Stunden bezahlt wurden. Je höher die Stellung im Beruf und damit die Verantwortung für das Leistungsangebot eines Betriebs oder einer Behörde, desto mehr Überstunden sammelten sich an. So machten Beamte im höheren Dienst durchschnittlich 9,8 Überstunden, Industrie- und Werkmeister blieben 10,6 Stunden länger am Arbeitsplatz und Angestellte mit umfassenden Führungsaufgaben kamen sogar auf 15,0 zusätzliche Arbeitsstunden im Monat, die zumeist nicht gesondert vergütet wurden.

Ausgabe: 10/2014
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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