Die Erwerbstätigen und ihre Ausbildung
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Infografik Nr. 247154
Die Anforderungen an das Bildungsniveau der Beschäftigten steigen ständig an. Über welche Bildungs- und Ausbildungsabschlüsse verfügen die Erwerbstätigen aber tatsächlich? Das geht aus den Zahlen des Mikrozensus hervor – für Sie zusammengefasst in diesem ZAHLENBILD!
Die modernen Volkswirtschaften brauchen hoch qualifizierte Arbeitskräfte, um sich im internationalen Wettbewerb behaupten zu können. An die Ausbildung der Beschäftigten werden deshalb immer höhere Anforderungen gestellt: Sie soll mit der rasanten technologischen Entwicklung Schritt halten, aber auch grundlegende Tugenden der modernen Arbeitswelt (wie selbstständiges Handeln, Flexibilität, Verantwortung und Kooperationsbereitschaft) vermitteln. Auch wenn die in der Erstausbildung erworbenen Qualifikationen meist nicht mehr für ein ganzes Berufsleben ausreichen, liefert sie doch die Grundlage auch für das spätere „lebenslange Lernen“.
Wie hoch das formale Bildungsniveau der Erwerbstätigen in Deutschland, gemessen an Schulabschluss und Berufsausbildung, tatsächlich ist, geht aus den Daten des Mikrozensus hervor. Danach verfügten 2023 von den rund 43 Millionen aktiv im Erwerbsleben stehenden Männern und Frauen knapp 33 % über einen mittleren Schulabschluss (Realschule, 10. Klasse POS) und 46 % über einen höheren Abschluss (Fachabitur, Abitur). 1991 hatte erst etwa die Hälfte der Erwerbsbevölkerung einen mittleren oder höheren Schulabschluss. Seitdem sind jedoch Jahrgänge in die Arbeitswelt nachgerückt, die wesentlich länger die Schulbank gedrückt haben als die aus dem Erwerbsleben ausscheidenden Älteren.
Nach wie vor sind geschlechtsspezifische Bildungsunterschiede zu beobachten: Erwerbstätige Männer verfügen häufiger über einen Hauptschulabschluss, Frauen haben öfter einen mittleren Abschluss erworben, der einen Zugang zu zahlreichen „typisch weiblichen“ Berufen im kaufmännischen Bereich oder im Dienstleistungssektor ermöglicht. Beim Abitur liegen Frauen inzwischen ebenfalls vorn.
Auch in der beruflichen Ausbildung sind höhere Qualifikationen gefragt. Der Trend zur Akademisierung des Erwerbslebens hält an. Verfügten 1991 erst 12 % der erwerbstätigen Männer und Frauen über ein abgeschlossenes Hochschul- oder Fachhochschulstudium, so lag dieser Anteil 2023 bereits bei 25%. Weitere 13 % besaßen einen Fachschulabschluss, 40 % hatten eine Lehre oder eine gleichwertige Berufsausbildung durchlaufen. Insgesamt besaßen damit 78 % aller Erwerbstätigen eine abgeschlossene Berufs- oder Hochschulausbildung. Gut 5 % steckten noch in einer Ausbildung, während sie schon arbeiteten. Ein Sechstel der Erwerbstätigen (16 %), zusammen rund 7,1 Millionen Männer und Frauen, konnte aber weder eine laufende Ausbildung noch einen beruflichen Abschluss vorweisen und war damit einem erhöhten Beschäftigungsrisiko ausgesetzt.
Ausgabe: | 11/2024 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |