Lehrlinge nach Ausbildungsbereichen
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Infografik Nr. 264405
Lehrlinge nach Ausbildungsbereichen
Die berufliche Ausbildung im „dualen System“ – als Kombination von praktischer Berufseinführung im Betrieb und fachlichem Unterric ...
Lehrlinge nach Ausbildungsbereichen
Die berufliche Ausbildung im „dualen System“ – als Kombination von praktischer Berufseinführung im Betrieb und fachlichem Unterricht in der Berufsschule – hat sich in Deutschland seit Langem bewährt. Ein Dauerproblem der betrieblichen Berufsausbildung besteht jedoch darin, das Ausbildungsangebot quantitativ und fachlich mit der jeweiligen Nachfrage in Übereinstimmung zu bringen. Sie ist enger als die Ausbildungsgänge an Fachschulen und Hochschulen mit der wirtschaftlichen Entwicklung verzahnt und unterliegt deshalb konjunkturellen Schwankungen auf der Angebotsseite, während die Nachfrage in den letzten Jahren zunehmend durch die demografische Entwicklung, also den Rückgang der Jahrgangsstärken, geprägt ist. Verstärkt wird dieser Trend dadurch, dass sich ein wachsender Anteil der Schulabgänger für ein Studium statt für eine Ausbildung entscheidet. 2013 war die Zahl der Neuzugänge zur dualen Ausbildung erstmals niedriger als die Zahl der Studienanfänger.
Ende 2015 befanden sich in Deutschland rund 1,34 Mio Jugendliche in einer dualen Ausbildung nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung. Das war der niedrigste Stand seit der deutschen Einigung. Im Vergleich zum Jahr 2000, als die Lehrlingsausbildung mit 1,70 Mio Azubis ihren größten Umfang erreichte, lag die Gesamtzahl der Auszubildenden 2015 um gut ein Fünftel niedriger. In Westdeutschland gab es 1,15 Mio Lehrlinge, in Ostdeutschland (einschließlich Berlin) knapp 185000. Etwa 522000 Lehrlinge hatten ihren Ausbildungsvertrag im Lauf des Ausbildungsjahres 2014/15 neu abgeschlossen.
Die meisten Lehrlinge (790000, gut 59 %) erhielten ihre Ausbildung im Bereich Industrie und Handel. Dessen Anteil an der Gesamtzahl der Ausbildungsverhältnisse war Mitte der 1990er Jahre bis auf 44 % zurückgegangen. Vom damaligen Tiefpunkt ausgehend stieg die Zahl der Lehrlinge in der Zuständigkeit der Industrie- und Handelskammern bis 2008 fast kontinuierlich an (auf 934000). Anschließend ging sie bis 2015 um rund 144000 zurück. Im Handwerk erreichte die Zahl der Lehrlinge 1997 mit 631000 ihren Höhepunkt, nicht zuletzt durch den Aufbau der Handwerkswirtschaft (Baugewerbe) in den neuen Ländern. In der Folgezeit ging sie jedoch ununterbrochen zurück und sank Ende 2015 auf 362000. Der Anteil der Handwerkslehrlinge an der Gesamtzahl der Ausbildungsverhältnisse schrumpfte in diesem Zeitraum von 39 % auf nur noch 27 %. Zunehmend blieben dort Lehrstellen unbesetzt. Rückläufige Tendenzen waren seit Beginn der 1990er Jahre auch in der Lehrlingsausbildung der Freien Berufe und des Öffentlichen Dienstes zu beobachten, doch stabilisierte sich die Lage dort zuletzt.
Ausgabe: | 5/2016 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |