Lernen für den Beruf - Auszubildende 1990-2024

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Infografik Nr. 264405

Die Zahl der jungen Leute, die eine Lehrlingsausbildung im dualen System durchlaufen, ist seit 2000 um fast 30% zurückgegangen. Kein Wunder also, dass in vielen Bereichen der Wirtschaft Nachwuchsmangel herrscht. Was sind die Ursachen dieser Entwicklung? Und wie verteilen sich die Lehrlinge auf die einzelnen Ausbildungsbereiche?

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Die berufliche Ausbildung im „dualen System“ – als Kombination von praktischer Berufseinführung im Betrieb und fachlichem Unterricht in der Berufsschule – hat sich in Deutschland seit Langem bewährt. Ein Dauerproblem besteht jedoch darin, das Ausbildungsangebot quantitativ und fachlich mit der Nachfrage in Übereinstimmung zu bringen und umgekehrt. Die betriebliche Berufsausbildung ist enger als die Ausbildungsgänge an Fachschulen und Hochschulen mit der wirtschaftlichen Entwicklung verzahnt und unterliegt deshalb konjunkturellen Schwankungen auf der Angebotsseite, während die Nachfrage in den letzten Jahren zunehmend durch die demografische Entwicklung, also den Rückgang der Jahrgangsstärken, geprägt ist. Verstärkt wird dieser Trend dadurch, dass sich ein wachsender Anteil der Schulabgänger für ein Studium statt für eine Ausbildung entscheidet. 2013 war die Zahl der Neuzugänge zur dualen Ausbildung erstmals niedriger als die Zahl der Studienanfänger.

Ende 2024 befanden sich in Deutschland rund 1,21 Mio Jugendliche in einer dualen Ausbildung nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung. Das war der niedrigste Stand seit der deutschen Einigung. Gegenüber dem Jahr 2000, als die Gesamtzahl der Auszubildenden mit 1,70 Mio Azubis ihren letzten Gipfel erreichte, bedeutete das einen Rückgang um fast 29%. Etwa 470900 Ausbildungsverträge wurden 2024 neu abgeschlossen; die leichte Erholung nach dem Rückschlag durch die Corona-Pandemie war damit schon wieder beendet.

Von den insgesamt rund 1,21 Mio Auszubildenden waren Ende 2024 die meisten (688500 bzw. 56,7%) im Bereich Industrie und Handel beschäftigt. Diese Zahl war weit entfernt vom bisherigen Höchststand im Jahr 2008 (934 200) und gab einen Vorgeschmack auf den künftig noch zunehmenden Fachkräftemangel. Der Langzeitvergleich für das Handwerk lässt nichts Besseres erwarten. Die Zahl der Handwerkslehrlinge hatte 1997 mit rund 631000 ihren Höhepunkt erreicht – nicht zuletzt durch den Aufbau der Handwerkswirtschaft in den neuen Ländern. Seitdem befand sie sich aber fast durchweg im Rückgang. 2024 schrumpfte sie auf 337800. Die Zahl der Auszubildenden in den Freien Berufen blieb nach anfänglich starker Abwärtsbewegung ab 2007 weitgehend stabil: 2024 belief sie sich auf 111000. Im Zuständigkeitsbereich des Öffentlichen Dienstes befanden sich Ende 2024 rund 41500 Azubis. Der öffentliche Dienst als Arbeitgeber beschäftigte darüber hinaus aber noch rund 25000 Lehrlinge aus den übrigen Ausbildungsbereichen. 

Ausgabe: 05/2025
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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