Kosten der betrieblichen Berufsausbildung

Kosten der betrieblichen Berufsausbildung
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Infografik Nr. 264485

Wie viel kostet es unterm Strich, eine Nachwuchskraft auszubilden, und was macht es lohnend für den Betrieb? Diesen Fragen geht das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) auf der Grundlage repräsentativer Betriebsbefragungen nach. Ergebnisse für das Ausbildungsjahr 2017/18 veröffentlichte das BIBB Anfang 2020.

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Lehrlinge für ihre berufliche Zukunft fit zu machen, ist für die ausbildenden Betriebe mit beträchtlichen Kosten verbunden. Andererseits ziehen sie aber auch ihren Nutzen daraus. Wie viel kostet es unterm Strich, eine Nachwuchskraft auszubilden, und was macht es lohnend für den Betrieb? Diesen Fragen geht das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) auf der Grundlage repräsentativer Betriebsbefragungen nach. Ergebnisse für das Ausbildungsjahr 2017/18 veröffentlichte das BIBB Anfang 2020.

Danach fielen bei der betrieblichen Berufsausbildung für jeden Lehrling im Durchschnitt Kosten von 20 855 € pro Jahr an. In diesem Betrag sind neben den Ausbildungsvergütungen auch die Kosten des Ausbildungspersonals, die Anlage- und Sachkosten der Ausbildung und weitere Aufwendungen (für Lehrund Lernmittel, externe Lehrgänge, Verwaltung usw.) berücksichtigt. Diesen Bruttokosten der Ausbildung standen jedoch Erträge von durchschnittlich 14 377 € je Auszubildenden gegenüber. In den meisten Ausbildungsbetrieben werden die Lehrlinge nämlich Schritt für Schritt in die Produktion einbezogen und erbringen dabei verwertbare Leistungen. Werden die Erträge gegen die Bruttokosten aufgerechnet, blieben 2017/18 unter dem Strich noch durchschnittlich 6 478 € je Auszubildenden als Nettokosten. Bei gut einem Viertel der Auszubildenden überwiegen sogar schon während der Ausbildung die Erträge.

Vergleicht man die großen Ausbildungsbereiche miteinander, so verursachte die Ausbildung im Handwerk die niedrigsten Bruttokosten (17 992 € je Azubi). Wesentlich höher waren sie im öffentlichen Dienst (25045 €) und im Bereich Industrie und Handel (22217 €). Die höchsten Nettokosten verzeichnete ebenfalls der öffentliche Dienst (mit 10870 €); dort können die Auszubildenden im Allgemeinen nur relativ geringe Erträge beisteuern. Zwischen einzelnen Berufen und Betriebsformen bestehen aber große Unterschiede. So erfordert die Ausbildung in technischen Berufen (zumal bei 3½-jähriger Lehrzeit) einen überdurchschnittlichen Kostenaufwand. Großbetriebe (ab 500 Beschäftigte) wenden im Durchschnitt wesentlich mehr für die Ausbildung eines Lehrlings auf als kleinere Betriebe; Lehrwerkstätten ziehen hohe Kosten nach sich.

Doch die Investition in die betriebliche Ausbildung lohnt sich: Betriebe, die ihren Nachwuchs selber heranziehen, sparen im Vergleich zu einem nicht ausbildenden Betrieb die Kosten für die Rekrutierung und Einarbeitung firmenfremder Fachkräfte. Und weil sie ihre Nachwuchskräfte lange genug kennen, haben sie ein geringeres Fehlbesetzungsrisiko. Die Ausbildung ist für sie heute vor allem aber ein wichtiges Mittel zur Sicherung ihres Fachkräftebedarfs.

Ausgabe: 07/2020
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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