Maße der Einkommensverteilung

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Infografik Nr. 286251

Maße der Einkommensverteilung

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Maße der Einkommensverteilung

In Deutschland wie in anderen Ländern Europas hat die Einkommensungleichheit seit den 1980er Jahren erkennbar zugenommen. Vor diesem Hintergrund stoßen die Maßzahlen, an denen solche Aussagen festgemacht oder mit deren Hilfe sie verdeutlicht werden, auf gesteigertes Interesse. Maßzahlen dienen dazu, das umfangreiche Datenfeld einer Verteilung im Hinblick auf eine bestimmte Eigenschaft in einem einzigen Kennwert abzubilden und mit anderen vergleichbar zu machen.

Ausgangspunkt für Einkommensvergleiche ist oft das Durchschnittseinkommen. Dabei handelt es sich um das arithmetische Mittel aller Einkommenswerte. Es hat den Nachteil, dass Extremwerte, die in die Berechnung einfließen, den Durchschnittswert unter Umständen so weit nach oben treiben, dass er gar nicht mehr die typische mittlere Einkommenslage widerspiegelt. Deshalb wird häufig der Median bevorzugt: Das ist in einer der Höhe nach geordneten Reihe von Einzelwerten derjenige Wert, der genau in der Mitte steht. Die eine Hälfte der Verteilung liegt dann unter, die andere Hälfte über diesem Wert. Wie hoch die übrigen Werte sind, wird dabei nicht berücksichtigt. Ein Beispiel für die Verwendung des Medians: Die Armutsgrenze liegt bei 60% des mittleren Einkommens (Medians).

Um die Ungleichverteilung oder Streuung der Einkommen zu erfassen, kann die geordnete Reihe der Einkommenswerte in gleich große Gruppen aufgegliedert werden (z.B. in 10 Dezile, 5 Quintile oder 4 Quartile). Sodann lässt sich ermitteln, welchen Anteil diese Gruppen an der Gesamtsumme der Einkommen haben. Für europäische Vergleichszwecke ist das Quintilsverhältnis S80/S20 in Gebrauch: Dabei wird der Einkommensanteil des obersten Fünftels zum Anteil des untersten Fünftels in Beziehung gesetzt. Nach der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2008 entfielen in Deutschland auf das oberste Fünftel 37,4% und auf das unterste Fünftel 8,7% der Einkommen. Das oberste Fünftel hatte im Vergleich zum untersten also 4,3-mal so viel zur Verfügung. Innerhalb der EU schwankte der entsprechende Wert 2011 zwischen 3,5 (in Tschechien) und 6,8 (in Spanien).

Werden die kumulierten Einkommensanteile der Einkommensbezieher in aufsteigender Folge vom Geringverdiener bis zum Multimillionär grafisch dargestellt, ergibt sich die so genannte Lorenzkurve. Bei vollkommener Gleichverteilung der Einkommen würde sie als Gerade diagonal aufsteigen. Je weiter sich die Lorenzkurve von der Gleichverteilungsgerade entfernt, desto größer ist die Einkommensungleichheit. Der Gini-Koeffizient drückt den gleichen Sachverhalt in einem Wert zwischen 0 und 1 aus.

Ausgabe: 1/2013
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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