Wald - Natur und Wirtschaft

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Infografik Nr. 302120

Innerhalb eines Jahrzehnts hat sich die Zusammensetzung der Baumarten in den deutschen Wäldern deutlich verändert. Laubbäume haben den Anteil der Nadelbäume zurückgedrängt und die Fichte als häufigste Baumart wurde durch die Kiefer abgelöst. Diese und andere Ergebnisse der Bundeswaldinventur knapp zusammengefasst im ZAHLENBILD!

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In einem dichtbesiedelten Land wie Deutschland hat der Wald unverzichtbare Schutz- und Erholungsfunktionen. Seine Bedeutung für die dauernde Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts, für das Klima, den Wasserhaushalt, die Reinhaltung der Luft, die Bodenfruchtbarkeit, das Landschaftsbild und nicht zuletzt für die erholungsuchende Bevölkerung liegt auf der Hand. Darüber hinaus erfüllt er aber auch beachtliche wirtschaftliche Nutzfunktionen.

Nach dem Stand der Bundeswaldinventur von 2022 bedeckt der Wald mit seinen 90 Milliarden Bäumen rund 11,5 Millionen Hektar oder 32% der Fläche des Bundesgebiets. Die waldreichsten Bundesländer sind Rheinland-Pfalz und Hessen (mit einem Waldflächenanteil von je 43%), Baden-Württemberg (39%), Brandenburg und das Saarland (mit je 38%) sowie Bayern (37%). Setzt man den Forstbestand in Beziehung zur Bevölkerungszahl, so kommt auf jeden Einwohner der Bundesrepublik eine Waldfläche von durchschnittlich 1400 m².

Um rascher Erträge willen wurden nach dem Zweiten Weltkrieg vielfach reine Nadelholzkulturen angelegt, deren Nachteile (Bodenverschlechterung, erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten, Schädlinge und Klimaschäden) längst erkannt sind. Seit den 1990er Jahren findet deshalb ein Waldumbau statt, bei dem vor allem Fichten und Kiefern mit widerstandsfähigeren Baumarten gemischt oder durch sie ersetzt werden. Wie die Waldinventur 2022 ergab, wurde die Fichte inzwischen durch die Kiefer als häufigste Baumart abgelöst. Und der Anteil der Laubbäume hat den der Nadelbäume zurückgedrängt. Beschleunigt wurde dieser Vorgang durch die Zunahme von Wetterextremen wie Stürme und Dürreperioden und den massenhaften Befall der Fichtenwälder mit Borkenkäfern. Laubbäume spielen eine wichtige Rolle für die Waldböden, die Grundwasserbestände, die Bindung von Kohlenstoff und die Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen. Sie erhöhen auch die Anpassungsfähigkeit der Wälder an den Klimawandel. Darüber hinaus wird eine Verbesserung der Waldstruktur durch einen gemischten und mehrschichtigen Waldaufbau angestrebt.

Von 2012 bis 2022 wurden durchschnittlich 73 Mio m³ Rohholz pro Jahr genutzt, das entsprach 6,7 m³ je Hektar und Jahr. Sturm- und Dürreschäden ließen darüber hinaus viele Bäume absterben, die nicht genutzt werden konnten. Der Holzvorrat der deutschen Wälder war 2022 mit 3,7 Mrd m³ aber nach wie vor größer als in allen anderen Ländern der EU.

Ausgabe: 07/2025
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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