Der Benzinpreis

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Infografik Nr. 342134

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Vom Benzinpreis an den deutschen Tankstellen entfällt der größte Teil auf Steuern. Die Energiesteuer lastet als Festbetrag auf jedem Liter Kraftstoff, während die Mehrwertsteuer proportional zum Nettoverkaufspreis ansteigt. Der übrige Teil des Benzinpreises ist abhängig vom Ölpreis auf dem Weltmarkt.

Die Preisbildung am internationalen Mineralölmarkt wird durch zahlreiche Faktoren beeinflusst. Am Beginn der Preiskette stehen die je nach Fördergebiet und Rohölsorte unterschiedlich hohen Gewinnungskosten. Hinzu kommen die Kosten für den Transport und die Verarbeitung des Rohöls in den Raffinerien. Für die weitere Marktpreisbildung gilt allgemein, dass eine steigende Nachfrage den Preis einer Ware ebenso nach oben treibt wie ein sinkendes Angebot. So erklärt sich auch die langfristige Verteuerung des Rohöls: Während die Reserven an kostengünstig gewinnbarem Öl immer knapper werden, steigt die Nachfrage vor allem aus den Schwellenländern. Daher war in den letzten vierzig Jahren ein dramatischer Anstieg zu beobachten. Lag der Preis für Rohöl 1970 noch unter zwei US-Dollar pro Barrel, so stieg er 2011 erstmals über die Marke von 100 US-Dollar. Ungeachtet dieser langfristig steigenden Tendenz gab es zwischenzeitlich aber mehrfach auch Phasen mit sinkenden Ölpreisen. So kam es ab 2014 zu einem drastischen Preisverfall infolge eines Überangebotes auf dem Weltmarkt, verursacht durch den Schieferöl-Boom in den USA und eine unverminderte Ölförderung der OPEC-Staaten. Nachdem die OPEC-Länder gemeinsam mit Russland ihre Förderung zu drosseln begannen, stieg auch der Ölpreis wieder an, ehe er erneut abstürzte, als in der Corona-Krise 2020 die Nachfrage einbrach.

Für kurzfristige Preisschwankungen sind im Übrigen die Notierungen an den sogenannten Spotmärkten entscheidend. Dort wird der Mineralölhandel in kürzester Zeit bei sofortiger Bezahlung und Lieferung abgewickelt („on the spot“). Für Europa ist besonders der Spotmarkt Rotterdam bedeutend, weil im Umkreis des dortigen Ölhafens die nötige Infrastruktur (Terminals, Raffinerien, Pipelines usw.) für den direkten physischen Handel mit Öl vorhanden ist. Kurzfristige Nachfrageveränderungen und vor allem spekulative Bewegungen auf solchen Spotmärkten können zu massiven Preisschwankungen führen. Das geschieht teilweise unabhängig vom Rohölpreis, denn auf den Spotmärkten werden auch Mineralölprodukte gehandelt, für die jeweils eigene Marktbedingungen gelten. Einen Einfluss auf den Ölpreis haben auch die jeweiligen Wechselkurse: Rohöl wird weltweit in US-Dollar abgerechnet; fällt z.B. der Wert des Euros gegenüber dem Dollar, wird Öl für Importeure in der EU teurer, und umgekehrt.

Ausgabe: 02/2021
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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