Fracking

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Infografik Nr. 342160

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Fracking

Die Technik des Frackings (kurz für „hydraulic fracturing“, von engl. to fracture = aufbrechen) wird dazu genutzt, in gering durchlässigen Gesteinen festsitzendes Erdgas und Erdöl zu fördern oder auch geothermische Energie zu gewinnen. Dazu wird das Gestein unter Einpressen einer Flüssigkeit mit hohem hydraulischem Druck aufgebrochen („gefrackt“), so dass künstliche Risse entstehen oder natürliche Risse erweitert werden. Die eingepresste Flüssigkeit besteht überwiegend aus Wasser; bei Bedarf kommen Stützmittel wie Quarzsand oder keramische Partikel hinzu, um die Risse offen zu halten. Darüber hinaus werden Chemikalien zugesetzt, die z.B. die Rissbildung fördern, den Transport der Stützmittel in die Risse gewährleisten oder die Vermehrung von Bakterien in der Lagerstätte verhindern.

Die Fracking-Technik wurde erstmals bereits Ende der 1940er Jahre in den USA angewandt, um die Förderraten in konventionellen Erdöl- und Erdgaslagerstätten zu verbessern. Heute ist Fracking vor allem für die Erschließung von nicht-konventionellen Erdgaslagerstätten von Bedeutung. In solchen Lagerstätten strömt das Erdgas nicht von selbst in die Bohrung, sondern ist im Untergrund gebunden und muss mit technischen Mitteln mobilisiert werden. Dabei lassen sich drei wichtige Erdgasformen unterscheiden: Das sogenannte • Tight Gas ist aus seinem Muttergestein in dichten Sand- oder Kalkstein eingewandert und dort gefangen. In Deutschland (Niedersachsen) wurden seit den 1960er Jahren mehr als 300 Fracking-Operationen zur Förderung von Tight Gas durchgeführt. Aufgrund der langjährigen Förderpraxis wird Tight Gas oft nicht mehr strikt gegenüber konventionellem Gas abgegrenzt. Die anderen beiden Erdgasformen in nicht-konventionellen Lagerstätten sitzen in ihren jeweiligen Muttergesteinen fest: • Flözgas ist in Kohleflözen gebunden, • Schiefergas in Tonschiefergestein. Schiefergas wird in den USA seit etwa 2005 in großem Umfang gefördert. Auch in Deutschland werden Schiefergas-Potenziale vermutet; eine Probebohrung erfolgte 2008 in Niedersachsen. Gefördert wurde Schiefergas hierzulande bislang jedoch nicht.

Insbesondere bei der Förderung von Schiefergas ist der Einsatz der Fracking-Technologie wegen ihrer Umweltrisiken umstritten. Die Bedenken richten sich vor allem gegen Verunreinigungen des Grundwassers durch die beim Fracking verwendeten chemischen Zusatzstoffe, etwa durch undichte Stellen in der Betonwand des Bohrlochs oder durch unsachgemäße Handhabung der Chemikalien auf dem Bohrplatz. Unsicherheiten bestehen auch hinsichtlich der Entsorgung des anfallenden Abwassers („Flowback“), das teils giftige, aus dem Untergrund gespülte Substanzen enthalten kann.

Ausgabe: 05/2015
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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