AIDS - Gefahr für die Welt
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Infografik Nr. 603180
Seit sich Ende der 1970er Jahre der Immunschwäche-Virus HIV auszubreiten begann‚ hat er eine tiefe Spur des Leids und des Todes hinterlassen. Obwohl die Forschung inzwischen zahlreiche Erkenntnisse über die Wirkungsmechanismen und Übertragungswege der HIV-Infektion gewonnen hat und Medikamente zur Verfügung stehen‚
Seit sich Ende der 1970er Jahre der Immunschwäche-Virus HIV auszubreiten begann‚ hat er eine tiefe Spur des Leids und des Todes hinterlassen. Obwohl die Forschung inzwischen zahlreiche Erkenntnisse über die Wirkungsmechanismen und Übertragungswege der HIV-Infektion gewonnen hat und Medikamente zur Verfügung stehen‚ die den durch HIV verursachten Zusammenbruch des Immunsystems aufhalten können‚ ist noch kein Grund zur Entwarnung gegeben. Nach jüngsten Schätzungen von UNAIDS waren Ende 2017 weltweit 36‚9 Millionen Menschen HIV-infiziert‚ darunter 1‚8 Millionen Kinder.
Erschien HIV/AIDS anfangs als isoliertes Problem der großstädtischen Schwulen- und Drogenszene in den USA und Europa‚ so hat sich das Bild inzwischen längst verändert. Die Übertragung des Virus erfolgt heute in erster Linie durch sexuelle Kontakte zwischen Mann und Frau. Da sich eine HIV-Infektion oft erst nach Jahren durch Krankheitsmerkmale zu erkennen gibt‚ kann der Virus in der Zwischenzeit unentdeckt übertragen werden. Vor allem in Entwicklungsländern‚ in denen zu wenig Aufklärung betrieben wird‚ die nötigen Schutzmittel fehlen und keine regelmäßigen Gesundheitskontrollen stattfinden‚ hat die Epidemie dramatische Ausmaße angenommen. Doch sind inzwischen auch durchaus hoffnungsvolle Entwicklungen zu beobachten. So nimmt man inzwischen an‚ dass der Höhepunkt der Ausbreitung der Epidemie schon Mitte der 1990er Jahre überschritten wurde: Steckten sich 1996 noch schätzungsweise 3‚4 Mio Menschen mit dem Virus an‚ ging die Zahl der Neuinfektionen bis 2017 auf etwa 1‚8 Mio zurück. Die Zahl der AIDS-bedingten Todesfälle sank weltweit von 1‚9 Mio (2005) auf ungefähr 0‚9 Mio (2017). Nach wie vor ist das südliche und östliche Afrika am stärksten von HIV/AIDS betroffen. Dort tragen 19‚6 Mio Menschen den Virus in sich‚ in der sexuell aktivsten Altersgruppe zwischen 15 und 49 Jahren sind es fast 7%. Allein in Südafrika sind 7‚2 Mio Menschen infiziert‚ unter den Erwachsenen dort nahezu jeder Fünfte (19%).
Erfolge im Kampf gegen HIV und AIDS sind am ehesten dort zu erreichen‚ wo mehrere Maßnahmen sich ergänzen: Aufklärung vor allem junger Leute über die Risiken des ungeschützten Sexualverkehrs‚ Hilfen für Risikogruppen wie Prostituierte und Drogenabhängige‚ Versorgung mit Kondomen‚ Kampagnen zur Reduzierung der Ansteckungsgefahr durch Beschneidung der Männer‚ Behandlung HIV-infizierter Mütter‚ um eine Ansteckung der Neugeborenen zu verhindern‚ und Versorgung AIDS-Kranker mit antiretroviralen Medikamenten. Eine Therapie mit solchen Medikamenten‚ die auch weitere Infektionen vermeiden hilft‚ erhielten Ende 2017 bereits 21‚7 Mio Infizierte weltweit‚ darunter 12‚9 Mio in Ost- und Südafrika.
Ausgabe: | 10/2018 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |