Adipositas - riskantes Übergewicht
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Infografik Nr. 603186
Adipositas – riskantes Übergewicht
Durch Übergewicht und Adipositas werden weltweit mehr Todesfälle verursacht als durch Untergewicht. Sie steigern das Risiko für Folgeerkrankung ...
Adipositas – riskantes Übergewicht
Durch Übergewicht und Adipositas werden weltweit mehr Todesfälle verursacht als durch Untergewicht. Sie steigern das Risiko für Folgeerkrankungen wie Diabetes, Herzinfarkte, Schlaganfälle und einige Krebsarten. Die einschlägige Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Übergewicht bzw. Adipositas richtet sich nach dem sogenannten Body-Mass-Index (BMI). Dieser berechnet sich aus dem Gewicht eines Menschen (in kg) geteilt durch seine Körpergröße (in m) zum Quadrat. Als übergewichtig gelten Erwachsene mit einem BMI ab 25; ab einem BMI von 30 liegt Adipositas vor. Der Body-Mass-Index ist indes ein recht grober Indikator. Er sagt beispielsweise nichts über die (gesundheitlich relevante) Fettverteilung im Körper aus. Auch kann ein hoher BMI auf eine vergrößerte Muskelmasse zurückzuführen sein. Für eine international vergleichende Betrachtung eignet er sich aber als relativ einfach handhabbares Maß.
Auf Basis der BMI-Definitionen waren laut WHO im Jahr 2014 knapp 2 Milliarden Erwachsene weltweit übergewichtig; das entsprach einem Anteil von 39 % aller Erwachsenen ab 18 Jahren. Davon wiederum waren 600 Millionen Menschen (13 % aller Erwachsenen) als adipös (stark übergewichtig, fettleibig) einzustufen. Seit 1980 hat sich dieser Prozentsatz mehr als verdoppelt. Besonders hohe Bevölkerungsanteile mit starkem Übergewicht weisen die Inselstaaten der Südsee sowie die Golfemirate und Saudi-Arabien auf; dort haben 35 bis 51 % der Erwachsenen einen BMI von 30 und mehr. Unter den westlichen Industriestaaten liegen die USA mit 34 % an der Spitze. In Deutschland gelten 20 % der Erwachsenen als stark übergewichtig; im Weltvergleich rangiert die Bundesrepublik damit im unteren Mittelfeld.
Wie die Daten der WHO zeigen, sind Übergewicht und Adipositas inzwischen nicht mehr nur eine charakteristische Erscheinung reicher Industrieländer, sondern werden auch in Entwicklungs- und Schwellenländern zunehmend zu einem gesundheitlichen Problem, insbesondere in städtischen Gebieten. Nicht selten findet sich dort ein Nebeneinander von Unterernährung einerseits und Fettleibigkeit andererseits.
Die Ursachen des Übergewichts liegen generell in einer überschüssigen Energiebilanz, befördert durch eine fettreiche Ernährung in Verbindung mit einem Mangel an körperlicher Bewegung. Meist geht dies einher mit sozioökonomischen Faktoren wie der Verbreitung bewegungsarmer Büroarbeit, der Nutzung moderner Transportmittel und zunehmender Verstädterung. Durch gesunde Ernährung und Bewegung ist Übergewicht weitgehend vermeidbar. Es bedarf dazu allerdings nicht nur der Kraft des Einzelnen, sondern auch eines entsprechenden Angebots von Seiten der Gesellschaft und der Politik.
Ausgabe: | 04/2015 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |