Tödliche Infektionskrankheiten
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Infografik Nr. 603188
Tödliche Infektionskrankheiten
Im Frühjahr 2014 ging die Meldung vom Ausbruch des Ebolafiebers im westafrikanischen Guinea um die Welt. Die wahrscheinlich von Menschenaffen und ...
Tödliche Infektionskrankheiten
Im Frühjahr 2014 ging die Meldung vom Ausbruch des Ebolafiebers im westafrikanischen Guinea um die Welt. Die wahrscheinlich von Menschenaffen und Flughunden ausgehende Virusinfektion breitete sich auch in den Nachbarstaaten aus. Berichte über den schweren Krankheitsverlauf und die hohe Sterblichkeitsrate weckten die Furcht vor einem Überspringen der Krankheit auch auf andere Länder und Kontinente. Nach Aussagen des Robert-Koch-Instituts ist das Infektionsrisiko jedoch gering, solange kein direkter Kontakt mit erkrankten oder verstorbenen Menschen und Tieren bzw. mit deren Körperflüssigkeiten besteht.
Über dem dramatischen Geschehen in Westafrika droht in Vergessenheit zu geraten, dass andere Krankheiten infektiösen oder parasitären Ursprungs oft mit weit größeren Gefahren verbunden sind. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO waren 2012 rund 6,4 Millionen Todesfälle weltweit auf infektiöse oder parasitäre Krankheiten zurückzuführen. Das entsprach einem Anteil von 11,5 % an der Gesamtzahl der Verstorbenen. Drei Krankheiten – mit jeweils rund 1,5 Millionen Toten – standen dabei im Vordergrund: HIV/AIDS, Tuberkulose sowie Durchfallerkrankungen. Obwohl die Zahl der AIDS-Toten seit 2005 (damals 2,3 Mio) ständig zurückgegangen ist, war der sexuell übertragbare Immundefekt 2012 noch immer die tödlichste Infektionskrankheit. Die Zahl der durch Tuberkulose verursachten Todesfälle wurde von der WHO 2014 deutlich nach oben korrigiert; der seit 1990 zu verzeichnende Rückgang war also geringer als zuvor angenommen. Dabei handelt es sich um eine prinzipiell heilbare Krankheit. Durchfallerkrankungen wie Cholera, Typhus, Ruhr sind eine der häufigsten Todesursachen bei Kleinkindern; sie gelten ebenfalls als heilbar und könnten durch die Versorgung mit sauberem Trinkwasser und sanitäre Hygiene zu einem großen Teil ganz vermieden werden. Auch durch Malaria kommen hauptsächlich Kinder zu Tode. Es handelt sich dabei um eine der Krankheiten, die durch Stechmücken, Zecken, Läuse und andere „Vektoren“ von einem Tier auf Menschen übertragen werden.
Das durch infektiöse und parasitäre Krankheiten verursachte Sterben konzentriert sich auf die ärmeren Weltregionen, wo die Lebensumstände vorbeugende Schutzmaßnahmen und eine gesunde Versorgung erschweren und das Gesundheitswesen aus Mangel an Einrichtungen, Personal und Medikamenten meist nicht in der Lage ist, die auftretenden Erkrankungen entsprechend dem medizinischen Wissensstand zu behandeln. In den wohlhabenderen Ländern überwiegen dagegen die chronischen Krankheiten, vor allem des Herz-Kreislauf-Systems, als Todesursache.
Ausgabe: | 11/2014 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |