Schusswaffen

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Schusswaffen

Viel zu oft wird die Welt durch die Nachricht aufgeschreckt, dass wehrlose Menschen einem schießwütigen Amokläufer zum Opfer gefallen sind. Columbine und Winnenden, Ut&osl ...

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Allzu oft wird die Welt durch die Nachricht aufgeschreckt, dass wehrlose Menschen einem schießwütigen Amokläufer zum Opfer gefallen sind. Columbine und Winnenden, Utøya und Sandy Hook sind zu Chiffren für derartige Tragödien geworden. Bei der Suche nach den Ursachen und Voraussetzungen solcher Massaker fällt die Aufmerksamkeit schnell auf die Schusswaffen, mit denen sie begangen wurden.

Schätzungen des in Genf geführten Small Arms Survey gehen davon aus, dass um das Jahr 2017 weltweit etwa 1013 Millionen Schusswaffen existierten – von Pistolen und Revolvern über Schrotflinten und Gewehre bis zu Maschinenpistolen und -gewehren. Davon dienten etwa 133 Millionen für militärische Zwecke, 23 Millionen waren der Polizei und anderen Sicherheitsorganen zuzurechnen. Die große Mehrzahl aber – rund 857 Millionen Schusswaffen – befand sich in privatem Besitz. Allein 393 Millionen, mehr als 45 % der zivilen Feuerwaffen, entfielen auf die USA. Erst weit dahinter folgten Indien (71 Mio) und China (50 Mio). Deutschland lag mit 16 Mio Schusswaffen auf dem achten Rang.

Diese Zahlen sind zwangsläufig unvollständig und ungenau. Zwar müssen Schusswaffen in aller Regel registriert werden, doch sind die Register oft nicht sehr zuverlässig oder werden umgangen. Durch den Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC) wurden die UN-Mitgliedstaaten Mitte der 1990er Jahre zu einer stärkeren Regulierung und Kontrolle des zivilen Waffenbesitzes aufgerufen. Das Interesse der Staaten konzentrierte sich aber auf den illegalen internationalen Handel mit Waffen – mit Blick auf deren militärische oder terroristische Verwendung. Auf dieses Ziel beschränken sich auch das UN-Kleinwaffen-Aktionsprogramm von 2001 und der UN-Vertrag über den Waffenhandel von 2013.

Die Zahlen des Small Arms Survey belegen auch, welche Gefahr von privaten Schusswaffen ausgehen kann, zumal in Staaten mit verbreitetem Waffenbesitz auch Kriminelle leichter Zugang zu solchen Waffen finden. Die Statistik listet die mit Schusswaffen begangenen Tötungsdelikte auf. Dabei stehen die von Drogen- und Bandenkriminalität betroffenen Länder Mittel- und Südamerikas im Zentrum, aber auch von schweren inneren Konflikten zerrissene Staaten im Nahen Osten (Syrien, Irak, Jemen). Die meisten Todesfälle durch Schusswaffen ereigneten sich 2016 in Brasilien (44093). Mehr als jeweils 10000 Tote gab es in Venezuela, Mexiko und Nigeria. Unter den Industriestaaten verzeichneten die USA mit 10147 Getöteten die höchste Zahl an Schusswaffenopfern. Bezogen auf die Bevölkerung war aber El Salvador am stärksten betroffen: 2016 kamen dort 73 von 100000 Einwohnern durch Schusswaffen ums Leben.

Ausgabe: 07/2018
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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