Wechselkurssysteme

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Infografik Nr. 625103

Das ZAHLENBILD erläutert die drei Hauptgruppen von Wechselkursregimen und zeigt mittels einer Weltkarte, welches Land welches Regime übernommen hat. Hier herunterladen!

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Ein System fester Wechselkurse bildete die Grundlage der 1944 in Bretton Woods (USA) geschaffenen Weltwährungsordnung. Jedes Land, das sich dem Internationalen Währungsfonds (IWF) anschloss, vereinbarte mit ihm für seine Währung direkt oder indirekt eine Parität in Gold und verpflichtete sich, den Marktkurs der Währung um höchstens 1% von der festgelegten Parität abweichen zu lassen. Nur wenn grundlegende Zahlungsbilanzungleichgewichte auftraten, sollten die Paritäten geändert werden können. In diesem Wechselkurssystem nahm der US-Dollar insofern eine Sonderstellung ein, als er von den Währungsbehörden (bis zum 15.8.1971) im festen Verhältnis von 35 $ je Feinunze gegen Gold getauscht werden konnte. Dem Dollar fiel damit gleichzeitig die Rolle der Bezugswährung, der Interventionswährung und der wichtigsten Reservewährung im Bretton-Woods-System zu. Nach mehreren Währungskrisen, die vor allem durch Zahlungsbilanzdefizite der USA und umfangreiche kurzfristige Kapitalbewegungen ausgelöst worden waren, brach das System 1973 jedoch zusammen. Es wurde durch eine neue Währungsordnung abgelöst, die zum 1.4.1978 mit der Zweiten Änderung des IWF-Übereinkommens wieder eine verbindliche Grundlage erhielt.

Die Neuordnung gab jedem Land die Möglichkeit, das ihm geeignet erscheinende Wechselkursregime frei zu wählen. Die heute verbreiteten Regelungen decken daher das gesamte Spektrum zwischen festen und frei beweglichen Wechselkursen ab. Der IWF gliedert sie in drei Hauptgruppen auf: ● Die Übernahme einer fremden Währung oder die einseitig feste Anbindung der Landeswährung an eine andere Währung (z.B. US-Dollar, Euro) bzw. einen Währungskorb. Die Vorteile eines solchen Währungsarrangements können darin liegen, dass es die Inflationsbekämpfung erleichtert und das Währungsrisiko für ausländische Investoren vermindert. ● Währungssysteme mit festen, aber anpassungsfähigen Wechselkursen. In vielen Fällen ist die Landeswährung zu einem festen Kurs oder innerhalb einer engen Bandbreite an eine Leitwährung/einen Währungskorb gekoppelt. Die Währungsbehörden intervenieren, um den Wechselkurs stabil zu halten, sind aber nicht unabdingbar dazu verpflichtet. So bleibt die Möglichkeit einer Abwertung, wenn die Wettbewerbsfähigkeit des Landes unter einem zu hohen Wechselkurs leidet. ● Währungssysteme mit flexiblen Wechselkursen (Floating). Um zu starke Kursausschläge zu dämpfen, können Interventionen am Devisenmarkt erfolgen, doch wird kein bestimmtes Wechselkursziel angestrebt. Für wichtige Währungen (US-Dollar, Euro, Yen, Pfund Sterling) gelten darüber hinaus frei schwankende, marktbestimmte Wechselkurse, bei denen nur in Ausnahmefällen interveniert wird.

Ausgabe: 06/2021
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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