Weltwirtschaftsgipfel - Gruppe der Sieben (G-7)
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Infografik Nr. 625115
Weltwirtschaftsgipfel – Gruppe der Sieben (G-7)
Die weltwirtschaftlichen Veränderungen, die Anfang der 1970er Jahre durch die Freigabe der Wechselkurse und die Ölkrise ausgelöst ...
Weltwirtschaftsgipfel – Gruppe der Sieben (G-7)
Die weltwirtschaftlichen Veränderungen, die Anfang der 1970er Jahre durch die Freigabe der Wechselkurse und die Ölkrise ausgelöst wurden, zwangen die führenden Industrienationen zu einer engeren währungs- und wirtschaftspolitischen Zusammenarbeit. So entwickelte sich im Rahmen des Internationalen Währungsfonds eine vertiefte Kooperation der Finanzminister und Notenbankchefs aus zunächst fünf Staaten: den USA, Japan, Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Diese Gruppe erweiterte sich 1987 um Kanada und Italien. Heute tritt sie unter Beteiligung der Europäischen Kommission und der Europäischen Zentralbank mehrmals jährlich zusammen, um sich in wirtschafts-, währungs- und finanzpolitischen Fragen abzustimmen.
Als Gruppe der Sieben (G-7) tagen die sieben Industriestaaten auch bei den jährlichen Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs. Hauptgegenstand ihrer Beratungen sind die Probleme der Währungs-, Finanz-, Wirtschafts- und Handelspolitik. Daneben befassen sie sich zunehmend auch mit globalen Fragen anderer Politikbereiche (wie Sicherheit, Entwicklung, Bildung, Kriminalität, Energieversorgung, Umwelt und Klimaschutz). Der erste dieser Weltwirtschaftsgipfel fand auf Anregung des französischen Staatspräsidenten Giscard d’Estaing und des deutschen Bundeskanzlers Helmut Schmidt 1975 auf Schloss Rambouillet in Frankreich statt. Besonders in ihrer Urform als informelle Gesprächsrunde für den freien Meinungsaustausch auf höchster Ebene prägten die Gipfel einen neuen Stil der internationalen Politik, der auf dem direkten Kontakt und dem persönlichen Vertrauensverhältnis zwischen den führenden Politikern beruht. Anfangs nahmen die Spitzen der sechs wichtigsten Industriestaaten an den Gesprächen teil. 1976 kam Kanada hinzu, seit 1977 ist auch die EG/EU mit von der Partie. Nach dem Ende des Kalten Krieges wurde 1991 erstmals die Sowjetunion, später Russland zu den Tagungen eingeladen und so in die weltpolitischen Beratungsprozesse eingebunden. Ab 1998 nahm Russland in vollem Umfang an der Arbeit der Gruppe teil, die sich dadurch zur G-8 erweiterte. Nach der Annexion der Krim durch Russland (2014) beschlossen die übrigen Staaten jedoch, die Zusammenarbeit in der G-8 auszusetzen und wieder als G-7 zu tagen.
In einer Welt, die wirtschaftlich und finanziell immer enger zusammenwächst, in der die politischen Entscheidungen aber nach wie vor auf nationaler Ebene getroffen werden, nimmt die G-7 die Rolle eines Koordinationsorgans der westlichen Wirtschaftsmächte ein. Sie bildet darüber hinaus den Kern der seit 2008 bestehenden Gruppe der 20, in der auch die großen Schwellenländer vertreten sind.
Ausgabe: | 05/2015 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |