Wird der Hunger besiegt?

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Infografik Nr. 670090

Den Hunger und alle Formen der Mangelernährung zu beenden, nahm sich die Weltgemeinschaft in der Agenda 2030 vor. Bis 2014 ging der Anteil der Unterernährten an der Weltbevölkerung stetig zurück. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie hat sich die Ernährungslage aber wieder deutlich verschlechtert. Die Entwicklung in den einzelnen Weltregionen seit 2005!

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Mit der im September 2015 beschlossenen Agenda 2030 nahm sich die Weltgemeinschaft ein umfassendes Programm nachhaltiger Entwicklung vor. Ziel 2 der Agenda (von insgesamt 17) will „den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern“. Die Unterziele 2.1 und 2.2 formulieren noch präziser die Vorgabe, bis 2030 den Hunger und alle Formen der Mangelernährung zu beenden. Inzwischen ist gut die Hälfte des Zeitraums bis 2030 zurückgelegt und es lässt sich absehen, dass die hochgesteckten Ziele nicht erreicht werden. Schlimmer noch: Erfolge, die bereits sicher zu sein schienen, sind wieder verloren gegangen.

Die Entwicklung im Ganzen: 2005 lag der Anteil der Unterernährten an der gesamten Weltbevölkerung noch bei 12,2 %. Bis 2014 (7,3 %) ging er stetig zurück, stagnierte dann jedoch und belief sich 2019 immer noch auf 7,5 %. Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie verschlechterte sich die Ernährungslage auf dramatische Weise: 2020 hungerten 8,5 % der Weltbevölkerung, 2021 waren es schon 9,0 % und 2022 stieg die Quote noch auf 9,1 %. Schätzungen der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) nehmen für 2023 den gleichen Wert an. Die absolute Zahl der Hungernden verringerte sich zunächst von 798 Millionen (2005) auf 539 Millionen (2014). Sie stieg unter der Corona-Pandemie und mit der wachsenden Weltbevölkerung aber ebenfalls steil an. Für 2023 wurde sie auf 733 Millionen veranschlagt.

Von der baldigen Überwindung des Hungers in der Welt kann also noch keine Rede sein. Dabei gab es in einzelnen Weltregionen ermutigende Entwicklungen. So waren Ostasien, Zentralasien und Südostasien durchaus erfolgreich bei der Bekämpfung des Hungers, und auch in Südasien wurden gegenüber 2005 markante Verbesserungen erreicht, obwohl dort 2023 immer noch 281 Millionen Menschen Mangel litten. Am stärksten vom Hunger betroffen ist dagegen Afrika südlich der Sahara, wo 2023 jeder Vierte (23,2 %) chronisch unterernährt war. Die Zahl der Hungernden in diesem Teil der Welt stieg 2023 auf 278 Millionen – eine Zunahme um über 100 Millionen gegenüber 2005! Dramatisch auch die Entwicklung in Westasien/Nordafrika, wo sich die Ernährungssituation seit 2010 fortwährend verschlechterte.

Seit 2019 liegen auch Daten zur Nahrungsmittelunsicherheit vor. In schwerer Form bedeutet sie Hunger, in moderater Form, dass Menschen bei Qualität, Menge und ständiger Verfügbarkeit der Nahrungsmittel Abstriche machen müssen. Rechnet man alle Menschen in einer solchen Lage zu den Hungernden hinzu, hatten 2023 weltweit 2,3 Mrd Menschen keinen sicheren Zugang zu angemessener Ernährung.

Ausgabe: 10/2024
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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