Weltreligionen

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Infografik Nr. 691110

Das Christentum ist die weltweit am weitesten verbreitete Religion. Rund 29 % der Weltbevölkerung bekennen sich zu ihm. Fast ebenso stark ist inzwischen der Islam. In zehn Ländern machen aber die Konfessionslosen mehr als die Hälfte der Bevölkerung aus – neuerdings auch in den Niederlanden und in Neuseeland. Das sind Ergebnisse einer Studie des amerikanischen Pew Research Center.

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Rund ein Jahrzehnt nach einer ersten Studie über die Verbreitung der Weltreligionen legte das amerikanische Pew Research Center im Juni 2025 eine neue, groß angelegte Untersuchung zur globalen Religionslandschaft vor. Sie enthält Angaben zur Religionszugehörigkeit der Bevölkerung aller Länder der Erde im Jahr 2020. Und sie vergleicht die Ergebnisse mit den Zahlen für das Jahr 2010, um die Entwicklung der großen religiösen Strömungen in diesem Zeitraum deutlich zu machen.

Mit einem Anteil von 28,8% an der Weltbevölkerung war das Christentum auch 2020 noch die am weitesten verbreitete Religion. Gegenüber 2010 (30,6%) hatte es aber an Gewicht verloren, während der Islam sich stärker ausbreitete und bereits 25,6% der Weltbevölkerung (gegenüber 23,9% im Jahr 2010) auf sich vereinigte. Anteilsmäßige Bedeutungsverluste verzeichneten auch der Hinduismus, dessen Anhängerschaft zwischen 2010 und 2020 von 15,0 auf 14,9% der Weltbevölkerung schrumpfte, und vor allem der Buddhismus mit einem Rückgang von 4,9 auf 4,1% der Weltbevölkerung. Zum Judentum bekannten sich weltweit 0,2% der Menschen, zu anderen Religionen 2,2% (darunter Baha’is, Sikhs, Taoisten und Anhänger von Volksreligionen). Fast ein Viertel der Weltbevölkerung (24,2%) gehörte keinem Glaubensbekenntnis an. Diese Gruppe versammelt neben strengen Atheisten auch Menschen, die einen individuell geprägten Glauben hegen, ohne sich jedoch einer bestimmten Religion zugehörig zu fühlen oder einer überlieferten Gottesvorstellung zu folgen.

Die Entwicklung der großen Religionen wird hauptsächlich durch demografische Faktoren bestimmt. So wächst der Islam stärker als andere Religionen, weil die Bevölkerung in seinen Verbreitungsgebieten rascher zunimmt. Das Christentum verdankt seinen Zuwachs vor allem der starken Verwurzelung in Afrika südlich der Sahara. Für seine globale Entwicklung spielt aber auch eine Rolle, dass viele Menschen, die als Christen getauft und erzogen wurden, sich im Erwachsenenalter von ihrer Kirche lösen. Das war zwischen 2010 und 2020 besonders in Europa, Nordamerika und Australien/Neuseeland der Fall, sodass der Anteil der Konfessionslosen dort deutlich anstieg – in Nordamerika allein um 13 Prozentpunkte auf mehr als 30%.

Christen waren 2020 in 120 von rund 200 untersuchten Staaten und Territorien in der Mehrheit, Muslime in 53. In 10 Ländern machten die Konfessionslosen mehr als die Hälfte der Bevölkerung aus (außer in Staaten wie China, Nordkorea, Japan, Vietnam oder Tschechien nun auch in den Niederlanden und Neuseeland). 

Ausgabe: 07/2025
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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