Soziales Klima in der EU
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Infografik Nr. 708537
Das soziale Klima in der EU
Durch die Finanzkrise und die nachfolgende Euro-Schuldenkrise geriet die EU ab 2008 in schwere wirtschaftliche und soziale Turbulenzen. Schrumpfende Wirtsch ...
Das soziale Klima in der EU
Durch die Finanzkrise und die nachfolgende Euro-Schuldenkrise geriet die EU ab 2008 in schwere wirtschaftliche und soziale Turbulenzen. Schrumpfende Wirtschaftsleistung, steigende Arbeitslosigkeit, Einschnitte bei den Sozialleistungen, staatliche Sparmaßnahmen – all dies beeinträchtigte die Lage großer Bevölkerungsteile bis hin zur Verarmung und zum sozialen Abstieg, so dass sich die gesellschaftliche Spaltung vertiefte. Wie sich diese Veränderungen in der Wahrnehmung der Menschen spiegeln, ist Gegenstand einer Meinungsumfrage, die seit 2009 in allen EU-Ländern stattfindet und deren Ergebnisse zu einem Index des sozialen Klimas verdichtet werden.
Dieser Index setzt sich zusammen aus der Beurteilung der eigenen Lebenssituation und aus der Bewertung der Lage in 14 Lebensbereichen (vom Gesundheits- und Rentensystem über die Lebenshaltungskosten, die Wohn- und Beschäftigungssituation und das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher kultureller und religiöser Herkunft bis zum Funktionieren der öffentlichen Verwaltung). Den Antworten der Befragten wird jeweils ein Punktwert zwischen +10 („sehr gut/sehr zufrieden“) und -10 („sehr schlecht/sehr unzufrieden“) zugeordnet. Wie sich zeigt, wurde die eigene Lebenssituation 2014 in den meisten EU-Ländern überwiegend positiv gesehen. In fünf Ländern (Italien, Rumänien, Portugal, Bulgarien und Griechenland) überwogen jedoch die negativen Urteile. Für das soziale Klima insgesamt fielen die Bewertungen durchweg schlechter aus. In 17 Ländern ergab sich ein negativer Indexwert. Für die EU im Ganzen (-1,0) war er zudem schlechter als in den fünf Befragungen zuvor. Die positivste Stimmung herrschte in Malta (+3,1) sowie in Dänemark, Luxemburg und den Niederlanden. Auch Deutschland vermittelte ein positives Gesamtbild (+1,6). Von den osteuropäischen Mitgliedstaaten befand sich nur Estland erstmals leicht im positiven Bereich (+0,1). Überwiegend negativ beurteilt wurde das soziale Klima u.a. in Frankreich (-1,1), Polen (-1,8), Spanien (-2,2) und Portugal (-2,6). Die Bürger der beiden iberischen Länder schätzten die Lage aber nicht mehr ganz so schlecht ein wie im Vorjahr. Tief in der Depression steckten hingegen sechs weitere südeuropäische Länder – von Italien (-3,0) über Kroatien, Zypern, Rumänien und Bulgarien bis Griechenland (-5,3). Besonders düster sahen die Griechen die wirtschaftliche Lage ihres Landes, die Beschäftigungssituation, die sozialen Sicherungssysteme, aber auch das Funktionieren ihrer Verwaltung.Ausgabe: | 03/2015 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |