Die Dauer des Arbeitslebens

Die Dauer des Arbeitslebens
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Infografik Nr. 726295

Es ist nur eine fiktive Rechnung, zugegeben. Aber wenn man den Grad der Erwerbsbeteiligung und die Arbeitszeiten der heute Tätigen auf alle Menschen im arbeitsfähigen Alter umlegt, lässt sich daraus auf die durchschnittliche Dauer des Arbeitslebens schließen. Und die kann zwischen den Ländern der EU um viele Jahre voneinander abweichen. Vergleichen Sie selbst!

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Mit ihrem Aktionsplan zur europäischen Säule sozialer Rechte strebt die Europäische Union unter anderem eine deutliche Steigerung der Beschäftigung an. 2030 sollen 78% der EU-Bürger zwischen 20 und 64 Jahren im Erwerbsleben stehen. Was damit bezweckt wird, leuchtet ein: Mit einem hohen Beschäftigungsstand und dem daraus resultierenden Wohlstandsgewinn lassen sich die sozial- und wirtschaftspolitischen Herausforderungen besser bewältigen. Er trägt zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit bei, erleichtert die Armutsbekämpfung und hilft nicht zuletzt, die Lasten der alternden Gesellschaft zu tragen.

Das Gewicht der Erwerbsarbeit in einer Gesellschaft hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wichtig ist in erster Linie, wie viele Menschen überhaupt einer Beschäftigung nachgehen. In manchen EU-Ländern zum Beispiel sind Frauen traditionell weniger stark in den Arbeitsmarkt eingebunden. Bei Frauen kommt es häufig auch zur Unterbrechung der Erwerbstätigkeit durch Phasen der Kindererziehung. Für beide Geschlechter spielt eine Rolle, in welchem Alter sie ins Berufsleben eintreten und wann sie es alters- oder krankheitsbedingt wieder verlassen. So wird die Zeit der Erwerbstätigkeit in jüngeren Jahren durch die Dauer der Ausbildung eingegrenzt und bei den älteren Jahrgängen durch den Eintritt in den Ruhestand.

Werden all diese Einflussgrößen nach dem Stand von 2024 berücksichtigt, haben die Bürger und Bürgerinnen der EU im Alter von 15 Jahren ein aktives Arbeitsleben von 37,2 Jahren vor sich. Männer sind im Durchschnitt 39,2 Jahre tätig, Frauen 34,0 Jahre. Dieser Rechenwert ist mithin ein Maß dafür, welchen Raum die Erwerbstätigkeit in einer Bevölkerung einnimmt. Seit dem Jahr 2000 hat sich die zu erwartende Zeitspanne aktiver Arbeit in der EU um durchschnittlich 4,9 Jahre verlängert – für Männer um 3,4 Jahre, für Frauen um 5,3 Jahre. Der Grund: Frauen haben sich zunehmend ins Arbeitsleben integriert und beide Geschlechter gehen etwas später in den Ruhestand.

Die Unterschiede zwischen den EU-Ländern sind aber nach wie vor groß. So wird in den nördlichen EULändern meist mehr und länger gearbeitet. Die Niederlande liegen mit 43,8 Jahren aktiven Erwerbslebens an der Spitze. Schweden (43,0 Jahre), Dänemark (42,5 Jahre) und auch Deutschland (40,0 Jahre) rangieren ebenfalls deutlich über dem Durchschnitt. Wesentlich kürzer als im EU-Durchschnitt sind die rechnerischen Lebensarbeitszeiten der Bevölkerung hingegen in Polen (35,5 Jahre), Belgien (35,0 Jahre), Griechenland (34,8 Jahre) und Italien (32,8 Jahre). In Rumänien – am unteren Ende der Skala – ist ein durchschnittliches Arbeitsleben mit 32,7 Jahren sogar um rund 11 Jahre kürzer als in den Niederlanden. 

Ausgabe: 10/2025
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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