Jugend ohne Arbeit

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Infografik Nr. 726301

Folgen der Krise: Jugend ohne Arbeit

Die große Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2008-2010 und die nachfolgende Euro-Schuldenkrise haben tiefe Spuren in Wirtschaft und Gesellschaf ...

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Folgen der Krise: Jugend ohne Arbeit

Die große Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2008-2010 und die nachfolgende Euro-Schuldenkrise haben tiefe Spuren in Wirtschaft und Gesellschaft der betroffenen EU-Länder hinterlassen. Zu den Leidtragenden der wirtschaftlichen Rückschläge und des zur Beruhigung der Finanzmärkte eingeschlagenen Sparkurses gehören vor allem jungen Leute auf der Suche nach einem Ausbildungs- oder Arbeitsplatz. In fast allen EU-Mitgliedstaaten stieg die Jugenderwerbslosigkeit im Verlauf der Krise deutlich an. War die Zahl der erwerbslosen Jugendlichen in der EU 2007/2008 auf knapp 4,2 Mio zurückgegangen, so lag sie 2013 mit 5,6 Mio um fast ein Drittel höher. (Als erwerbslos gilt, wer in der Woche vor der Befragung nicht erwerbstätig war, aber innerhalb des letzten Monats aktiv nach Arbeit suchte. Dieses Konzept unterscheidet sich von dem der registrierten Arbeitslosigkeit, wie es in Deutschland von der Bundesanstalt für Arbeit verwandt wird.)

Besonders stark kletterte die Zahl der erwerbslosen Jugendlichen in den Euro-Schuldnerstaaten Süd- und Westeuropas – in Spanien etwa von 443000 (2007) auf 932000 (2013). Auch in Griechenland, Irland, Portugal oder Italien waren 2013 annähernd doppelt so viele Jugendliche erwerbslos wie vor Ausbruch der Krise. Noch dramatischer klangen die in der Presse häufig zitierten Arbeitslosenquoten, die 2013 in Spanien und Griechenland jahresdurchschnittliche Spitzenwerte von 55% bzw. 52% erreichten (bei einem EU-Durchschnitt von 23%).

Will man die soziale Lage der Jugendlichen in der EU nach einem einheitlichen Maßstab vergleichen, ist der Anteil der Erwerbslosen an der Bevölkerung der gleichen Altersgruppe allerdings besser geeignet. Auch dabei tritt die angespannte Situation in den Schuldnerstaaten deutlich zutage. Während EU-weit 2013 etwa jeder zehnte Jugendliche (9,8%) erwerbslos war, suchten in Spanien 20,8% und in Griechenland 16,6% der 15- bis 24-Jährigen vergebens nach einem Zugang zum Arbeitsmarkt. Überdurchschnittlich hoch war das Risiko der Jugenderwerbslosigkeit aber auch in Schweden (12,8%) und in Großbritannien (12,0%). Demgegenüber waren in Deutschland nur 4,0% der betreffenden Jahrgänge erwerbslos.

In den meisten EU-Ländern sind junge Leute eher als Erwachsene von Erwerbslosigkeit betroffen. Sei es, dass ihnen der Sprung von der Ausbildung ins Erwerbsleben nicht so rasch gelingt, sei es, dass sie wegen noch fehlender Qualifikation und Berufserfahrung nur befristet angestellt werden oder schneller wieder gehen müssen, wenn sich die Auftragslage verschlechtert.

Ausgabe: 06/2014
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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