Größer, schwerer, breiter - Die Trends beim Autokauf

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Infografik Nr. 400521

In den letzten Jahren ging der Trend beim Autokauf in Deutschland klar zu größeren und schwereren Modellen. Das liegt vor allem an dem steilen Anstieg der Verkäufe von SUVs (Sport Utility Vehicles) und Geländewagen. Die Motive für den Kauf von SUVs und Geländewagen liegen u.a. darin, dass sie geräumiger sind, wegen ihrer Höhe eine bessere Übersicht im Straßenverkehr ermöglichen und durch ihre größere Masse einen besseren Unfallschutz bieten. Eine Rolle mögen auch Moden und die Funktion des Autos als Prestigesymbol spielen.

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In den letzten Jahren ging der Trend beim Autokauf in Deutschland klar zu größeren und schwereren Modellen. Das liegt vor allem an dem steilen Anstieg der Verkäufe von SUVs (Sport Utility Vehicles) und Geländewagen, die 2018 mit über 930 000 Fahrzeugen mehr als ein Viertel (27,1 %) aller Neuzulassungen ausmachten. Besonders die SUVs erlebten einen Boom: Allein ihr Anteil hat sich 2013 bis 2018 mehr als verdoppelt – von 8,3 % auf 18,3 %. Damit war zuletzt fast jeder fünfte neu zugelassene Pkw ein SUV. Bis 2012 wurden die SUVs vom Kraftfahrtbundesamt nicht gesondert ausgewiesen, sondern zusammen mit den Geländewagen erfasst. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass SUVs zwar ihrem äußeren Erscheinungsbild nach einem Geländewagen ähneln, aber nicht wirklich geländetauglich sind. Allerdings werden viele Geländewagen als SUV vermarktet und vorwiegend im Stadtverkehr gefahren.

Der Boom von SUVs und Geländewagen ist ein wesentlicher Grund für die gestiegenen CO2-Emissionen im Verkehr. Aus dem Verkehr stammt rund ein Fünftel der Treibhausgasemissionen in Deutschland. Zugleich ist der Verkehr der einzige Bereich, in dem die Emissionen seit 1990 nicht zurückgegangen sind. Die höchsten Emissionen verursachen zwar Sportwagen (im Durchschnitt 198,8 Gramm CO2 pro Kilometer), aber ihr Anteil an den neu zugelassenen Fahrzeugen liegt konstant auf niedrigem Niveau. SUVs und Geländewagen emittieren im Mittel 134,3 g CO2/km bzw. 163,1 g CO2/km – damit liegen beide über dem Flottendurchschnitt von 130,3 g CO2/km. Denn je schwerer ein Auto ist, desto höher in der Regel die Motorleistung. Dadurch steigen der Treibstoffverbrauch und in der Folge die Emissionen. Deshalb sind SUVs und Geländewagen das Hauptfeindbild der Umweltbewegung und gelten als „Klimakiller“ im Straßenverkehr. Aber auch in anderen Segmenten haben die CO2-Emissionen in den letzten Jahren zugenommen, darunter in der Mittelklasse, der oberen Mittelklasse, bei Utilities (Kleinbussen, Pickups) und Großraumvans.

Die Motive für den Kauf von SUVs und Geländewagen liegen u.a. darin, dass sie geräumiger sind, wegen ihrer Höhe eine bessere Übersicht im Straßenverkehr ermöglichen und durch ihre größere Masse einen besseren Unfallschutz bieten – jedenfalls für die Insassen. Eine Rolle mögen auch Moden und die Funktion des Autos als Prestigesymbol spielen. Wegen ihrer Klimaschädlichkeit werden in der Politik verschiedene Maßnahmen zur Eindämmung des Trends diskutiert, darunter eine höhere Kfz-Steuer oder – wegen ihres Platzverbrauchs – auch eine City-Maut für schwere Fahrzeuge. In einer Umfrage sprach sich zuletzt sogar ein Viertel der Deutschen für ein Verbot von SUVs aus.

Ausgabe: 10/2019
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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